Klinik und Poliklinik für

Neurochirurgie

Wir behandeln Erkrankungen des Gehirns (Hirntumoren) und der Wirbelsäule. Weitere Schwerpunkte sind Neuroonkologie, vaskuläre Neurochirurgie und Kinder-Neurochirurgie. Die Klinik unter der Leitung von Prof. Dr. Bernhard Meyer ist Teil des Neuro-Kopf-Zentrums am Klinikum rechts der Isar.

Sprechstunden

Die Klinik für Neurochirurgie bietet Sprechstunden für unterschiedliche Schwerpunkte an: Schädelbasischirurgie, Neuroonkologie, Wirbelsäulenchirurgie, die vaskuläre Sprechstunde, die Hypophsysensprechstunde, Kinderneurochirurgie, die Schmerzsprechstunde und die Sprechstunde für funktionelle Neurochirurgie.

Termine, Ansprechpartner und Telefonnummern entnehmen Sie bitte dieser Übersicht

 

Über uns

Die Neurochirurgische Klinik ist spezialisiert auf die Diagnose und operative Behandlung von Erkrankungen des Gehirns und der Wirbelsäule. Das hochqualifizierte Ärzteteam um Klinikdirektor Prof. Dr. Bernhard Meyer umfasst sieben Ober-, drei Fach- und 17 Assistenzärzte, die sich als verantwortungsvolle Dienstleister zum Wohle des Patienten verstehen.

Neuroonkologisch arbeiten wir mit Spezialisten des gesamten Klinikums rechts der Isar zusammen und sind als Neuroonkologisches Zentrum von der Deutsche Krebsgesellschaft zertifiziert. Unser Team ist spezialisiert auf schwierig gelegene Hirntumoren wie Gliome, Metastasen, Schädelbasistumoren und Hypophysentumoren und beherrscht die modernsten Techniken der Neurochirurgie, teilweise entwickelt von unserer eigenen Forschungsgruppe. Mittels computergestützter Operationsverfahren können wir Hirn- und Wirbelsäulentumore genau lokalisieren und präzise operieren.

Die Wirbelsäulenchirurgie erstreckt sich von minimal-invasiven Therapien über bewegungserhaltenden Techniken bis hin zur wiederherstellenden (rekonstruktiven) Chirurgie mittels modernster Technologien und Implantaten. Die Kliniken für Neurochirurgie, Unfallchirurgie und Orthopädie wurden unter unserer Leitung im Jahr 2016 deutschlandweit als das erste „Level 1 Wirbelsäulenzentrum“ durch die Deutsche Wirbelsäulengesellschaft zertifiziert. Darüber hinaus ist die Klinik für Neurochirurgie integrativer Bestandteil des interdisziplinären Zentrums für neurovaskuläre Erkrankungen des Klinikums rechts der Isar und arbeitet bei der Versorgung von Gefäßerkrankungen des Nervensystems eng mit der Neuroradiologie zusammen.

 

Ausstattung und Service

Die neurochirurgische Klinik verfügt über vier technisch hochmodern ausgestattete Operationssäle. Die Zahl unserer ambulanten und stationären Patienten ist in den vergangenen zehn Jahren stark gestiegen – so konnten wir im Jahr 2016 rund 2.700 Patienten stationär und 4.100 Menschen ambulant versorgen. Auch unsere klinisch-operativen Schwerpunkte haben wir deutlich erweitert, siehe Abschnitt „Behandlungsschwerpunkte“.

Unseren stationären Patienten stehen drei Bettenstationen mit 54 Normalzimmer-Betten, 16 Betten in insgesamt vier Überwachungseinheiten und eine variable Anzahl von Intensivbetten auf unseren chirurgischen Intensivstationen zur Verfügung. Nicht mehr intensivpflichtige Patienten, die jedoch nach wie vor erhöhte Aufmerksamkeit bei der Pflege und Überwachung benötigen, betreuen wir in unseren Überwachungseinheiten. So ist eine optimale Versorgung jederzeit gewährleistet.

 

Patientenaufnahme
Patienten der Klinik für Neurochirurgie können die Patientenaufnahme direkt am Eingang des Neuro-Kopf-Zentrums nutzen. Sie ist von Montag bis Freitag von 8 bis 12 Uhr geöffnet. Zu anderen Zeiten nutzen Sie bitte unsere Patientenaufnahme nahe des Haupteingangs.

 

Behandlungsschwerpunkte

Die Klinik für Neurochirurgie ist spezialisiert auf Schädelbasischirurgie, Neuroonkologie, Wirbelsäulenchirurgie, vaskuläre Neurochirurgie, Kinderneurochirurgie, Schmerztherapie und funktionelle Neurochirurgie (Tiefe Hirnstimulation).

 

Schädelbasischirurgie
Das Spektrum umfasst die Operation von Tumoren der Schädelbasis wie Meningeome, Clivus-Chordome, Kleinhirnbrückentumoren (z. B. Vestibularisschwannome). Ferner führen wir sogenannte Mikrovaskuläre Dekompressionen durch. Das sind Operationen, bei denen krankhafte Kontakte zwischen Hirnnerven und Gefäßen beseitigt werden. Zur Bandbreite gehört außerdem die Operation von Tumoren der Hypophysenregion (Hypophysenadenome, Akromegalie, Morbus Cushing, Kraniopharyngeome, paraselläre Meningeome).

 

Neuroonkologie
Wir sind das von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifizierte Neuroonkologische Zentrum der Technischen Universität München mit der ganzen Bandbreite an neuroonkologischen Eingriffen.

  • Entfernung von Hirntumoren wie Gliomen, Meningeomen und Hirnmetastasen
  • Funktionell gesteuerte Mikrochirurgie mittels intraoperativem SEP-/MEP Monitoring. Mit diesem Verfahren operieren wir rund 150 Fälle jährlich. Dies entspricht einem Anteil von 37 Prozent aller operierten Tumoren.
  • Voroperative Kartierung von essentiellen Arealen mittels navigierter transkranieller („durch den Schädel“) Magnetstimulation (nTMS). Dies ist eine Technologie, bei der mit Hilfe starker Magnetfelder Bereiche des Gehirns stimuliert werden.
  • Wachoperationen
  • Neuronavigation mit integrierter Faserbahndarstellung und Aminosäuren-PET (Positronen-Emissions-Tomographie – ein bildgebendes Verfahren der Nuklearmedizin)
  • ALA-Fluoreszenz-gestützte Entfernung von Gliomen (Gliolan®)
  • Zertifiziertes Neuroonkologisches Zentrum der Technischen Universität München
  • Neuroonkologisches Tumorboard
     

Wirbelsäulenchirurgie
Wenn eine Operation an der Wirbelsäule unumgänglich ist, sind Betroffene am Wirbelsäulenzentrum des Klinikums rechts der Isar der Technischen Universität München in besten Händen. „Wir können die Patienten immer effektiver behandeln und ihre Lebensqualität oft entscheidend verbessern“, sagt Prof. Dr. Bernhard Meyer, Direktor der Klinik für Neurochirurgie und Leiter des Wirbelsäulenzentrums. „Neue Technologien wie Künstliche Intelligenz oder Robotik werden die Arbeit der Wirbelsäulenchirurgen in den nächsten Jahren massiv verändern.“ Schon jetzt profitieren Patientinnen und Patienten vom rasanten Fortschritt. Hier lesen Sie sechs exemplarische Entwicklungen und neue Erkenntnisse der Wirbelsäulenchirurgie, die unseren Patienten das Leben deutlich leichter machen: www.mri.tum.de/highlights-der-wirbelsaeulenchirurgie

Die Verfahren der Wirbelsäulenchirurgie im Überblick

  • Dynamische, nicht-versteifende Stabilisierungen an der Lendenwirbelsäule
  • Minimal-invasive Implantation von dorsalen („den Rücken betreffenden“) Stabilisierungssystemen
  • 360 Grad-Fusionen (Versteifungsoperationen) bei degenerativen, traumatischen, infektiösen und tumorösen Erkrankungen
  • Stabilisierende Verfahren am kraniozervikalen Übergang (der Bereich zwischen Kopf und Halswirbelsäule)
  • Mikrochirurgische Entfernung von intraspinalen (innerhalb des Wirbelkanals liegenden) Tumoren unter funktionellem Monitoring
  • Minimal-invasive, rekonstruktive Operationen an der Brustwirbelsäule (Thorakoskopie)
  • Minimal-invasive Operation bei Bandscheibenvorfällen und Verengungen (Stenosen) der Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule
  • Bandscheiben-Prothetik der Halswirbelsäule
  • Kyphoplastien und Vertebroplastien: zwei minimal-invasive Verfahren zur Behandlung von Wirbelbrüchen, z. B. bei Osteoporose oder bei Befall durch Tumoren
  • Nationale und internationale Referenzklinik für Wirbelsäulenchirurgie (Deutsche Wirbelsäulen Gesellschaft (DWG), European Association of Neurosurgical Societies (EANS), Eurospine, AOSpine)

 

Vaskuläre Neurochirurgie
Die vaskuläre Neurochirurgie behandelt Patienten mit Gefäßerkrankungen des Gehirns und des Rückenmarks wie z. B. Aneurysmen (krankhafte Aussackung einer Schlagader), verschiedenen Gefäßfehlbildungen, z.B. arteriovenöse Malformationen, duralen arteriovenösen Fisteln, Cavernomen oder traumatisch erworbene Fisteln (Carotis-Sinus cavernosus Fistel).

Zur Behandlung dieser Erkrankungen wenden wir Verfahren nach neuestem „Stand der Kunst“ an:

  • Intraoperative ICG-Angiographie (Gefäßdarstellung) und Mikro-Doppler-Anwendung
  • Kombiniertes endovaskuläres und operatives Vorgehen bei komplexen Missbildungen
  • Intraoperatives MEP-/SEP Neuromonitoring bei allen Eingriffen: Darunter versteht man die Darstellung der Aktivität von Nerven. Mithilfe von Neuromonitoring während einer Operation (= intraoperativ) haben Neurochirurgen die ständige Kontrolle über Nerven, die während des Eingriffs gefährdet sein können.
     

Kinderneurochirurgie
Die Klinik für Neurochirurgie ist unter anderem spezialisiert auf die Behandlung von Kindern, z. B. bei:

  • Tumoren des Gehirns und des Rückenmarks
  • Fehlbildungen
  • Traumata
  • Hydrocephalus (Wasserkopf)
  • Krampfleiden
     

Schmerz
Bei starken Schmerzen kommen verschiedene neurochirurgische Verfahren in Frage.

  • Ablative (= abtragende) Verfahren
  • Neuromodulation: darunter versteht man die Veränderung oder Hemmung von Schmerzbahnen im Gehirn oder Rückenmark.
  • Intrathekale Medikamentenapplikation (Medikamentengabe ins Nervenwasser)
     

Funktionelle Neurochirurgie
Funktionelle Neurochirurgie bezeichnet den Einsatz von Neuro-Implantaten. Bei der sogenannten Tiefen Hinrstimulation sind das z.B. Elektroden, die zielgenau in der erkrankten Region des Gehirns implantiert werden, vorstellbar wie eine Art „Hirnschrittmacher“. Neuro-Implantate kommen z. B. bei Krankheiten wie Dystonien, Essentiellem Tremor und Morbus Parkinson eingesetzt werden.
 

Wissenschaftliche Schwerpunkte

Arbeitsgruppe Wirbelsäule
Die Arbeitsgruppe Wirbelsäule beschäftigt sich mit biomechanischen Implantat-Studien und zahlreichen, auch multizentrischen, Untersuchungen zu operativen Verfahren (u. a. Navigationssysteme, Operationsroboter, Bildgebung).

Neuroonkologische Arbeitsgruppe
Die neuroonkolgische Arbeitsgruppe untersucht die Entstehung und den Krankheitsverlauf von Hirntumoren und arbeitet am Aufbau eines Gliomnetzwerkes. Aktuelle Studien sind teils eng verbunden mit der Arbeitsgruppe funktionelle Neuronavigation und -monitoring.

Arbeitsgruppe funktionelle Neuronavigation und -monitoring
Die Arbeitsgruppe entwickelt die modernsten Methoden, um vor und während der Operation verschiedene Hirn- und Rückenmarkfunktionen zu lokalisieren und zu überwachen.

Vaskuläre Arbeitsgruppe
Die vaskuläre Arbeitsgruppe hat das Ziel, die Behandlung von Patienten mit Hirnarterien-Aneurysmen hinsichtlich des Krankheitsverlaufes und der psychologischen Begleitfaktoren zu optimieren.

Arbeitsgruppe Schädelbasis
Die Arbeitsgruppe Schädelbasis entwickelt Operationstechniken bei Tumoren der Schädelbasis weiter und prüft neue operative Zugangswege wie endoskopische Verfahren und ästhetische Aspekte.

Arbeitsgruppe Zelluläre Neurochirurgie
Die Arbeitsgruppe Zelluläre Neurochirurgie erforscht Grundlagen menschlicher Hirnfunktion und neurochirurgischer Krankheitsbilder auf Ebene von Nervenzellen bzw. Nervennetzwerken, um daraus neue diagnostische und therapeutische Konzepte zu entwickeln.

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