1,8 Millionen für Herzforschung

1,8 Millionen für Herzforschung

European Research Council fördert zukunftsweisendes Projekt am Klinikum rechts der Isar

 

Prof. Karl-Ludwig Laugwitz von der I. Medizinischen Klinik (Direktor: Prof. Albert Schömig) des Klinikums rechts der Isar der TU München erhält Forschungsgelder des European Research Council in Höhe von 1,8 Millionen Euro. Mit den Mitteln aus dem ERC Starting Independent Researcher Grant will Prof. Laugwitz die Ursachen einer erblichen Herzkrankheit aufklären.
Zusammen mit ihm erhalten weitere fünf Top-Wissenschaftler der TU München hoch dotierte ERC-Grants.

Unter den angeborenen Herzfehlern zählt die Fallot-Tetralogie zu den häufigsten schweren Herzerkrankungen. An vier Stellen ist das Herz missgebildet, wodurch es nicht richtig arbeiten kann. Die Folgen: Die Lunge wird schwächer durchblutet und der Körper nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Bei schweren Formen kann lediglich eine Operation im Säuglingsalter helfen. Obwohl die Krankheit bereits vor mehr als 100 Jahren beschrieben wurde, haben Wissenschaftler erst in den vergangenen Jahren begonnen, die Ursachen zu verstehen: Offensichtlich ist eine bestimmte Gruppe von Zellen in der embryonalen Herzentwicklung fehlgesteuert. Mit den Mitteln aus dem ERC Starting Grant wird Prof. Karl-Ludwig Laugwitz untersuchen, welche Komponenten des molekularen Regelwerks dieser Herz-Vorläuferzellen defekt sind. Das Wissenschaftsteam um Prof. Laugwitz wird Patienten mit Fallot-Tetralogie, die im Kindesalter operiert wurden, Bindegewebszellen der Haut entnehmen, und diese in pluripotente Stammzellen re-programmieren. Diese Zellen besitzen ähnliche Charakteristika wie embryonale Stammzellen. Aus ihnen lassen sich Herzvorläuferzellen und reife Zellen des Herzkreislaufsystems heranzüchten, um molekulare Mechanismen der Herzentwicklung zu studieren. Die Wissenschaftler wollen damit neue Erkenntnisse für die kardiovaskuläre Stammzellbiologie gewinnen, um diese in der Zukunft für regenerative Therapieansätze und den Gewebeersatz in der Kardiologie zu nutzen.

Prof. Karl-Ludwig Laugwitz wurde 2005 auf das Extraordinariat W2 für Kardiologie am Klinikum rechts der Isar der TU München berufen. Er arbeitet außerdem als Oberarzt am Deutschen Herzzentrum München und gilt als ausgewiesener Experte für molekulare Signalwege in der Herzentwicklung des Embryos und der kardiovaskulären Stammzellbiologie. Laugwitz ist Sprecher der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten, multizentrischen Forschergruppe 923 „Molekulare Analyse kardiovaskulärer Funktionen“ und wurde 2006 schon einmal mit einem hochkarätigen Forschungspreis ausgezeichnet, dem mit 1,6 Millionen Euro dotierten Marie Curie Excellence Team Grant.

Weitere Informationen zu ERC-Grants für Forscher der TUM finden Sie in der Pressemitteilung der TUM: http://portal.mytum.de/pressestelle/pressemitteilungen/NewsArticle_20110112_111911

 

 


Pressekontakt:
Eva Schuster
Klinikum rechts der Isar
Ismaninger Str. 22 . D-81675 München
Fon 089 . 4140 20 42
Fax 089 . 4140 49 29
Eva.Schusteratmri.tum.de

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