Neuer Klinikdirektor für Hämatologie und Onkologie

Neuer Klinikdirektor für Hämatologie und Onkologie

Prof. Florian Bassermann übernimmt zum 1. November 2017 die Leitung der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin III am Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München. Als Klinikdirektor und Lehrstuhlinhaber für Innere Medizin mit dem Schwerpunkt Hämatologie und Onkologie folgt er Prof. Christian Peschel nach. Prof. Peschel, der nun in den Ruhestand verabschiedet wurde, hatte das Amt seit 1996 inne.

Prof. Bassermann (44) ist dem Klinikum schon seit seinem Medizinstudium eng verbunden. Zuletzt war der gebürtige Münchner hier seit 2015 als geschäftsführender Oberarzt in der Klinik für Innere Medizin III tätig. Neben seiner Tätigkeit in der Krankenversorgung leitet er seit 2009 eine Forschungsgruppe, die sich mit molekularen Mechanismen der Tumorentstehung und der Entwicklung von neuen Therapieverfahren beschäftigt.

Florian Bassermann

Prof. Florian Bassermann

Die Klinik für Innere Medizin III deckt das gesamte Spektrum der Hämatologie und Onkologie ab. Einen Schwerpunkt bildet die Behandlung von Tumoren des Blutes – wie Lymphome, Multiple Myelome und Leukämien. Aber auch die Behandlung aller Arten von soliden Tumoren wie Sarkome und Krebserkrankungen der Lunge, des Kopf-Hals-Bereichs oder des Verdauungstrakts gehört zu den Aufgaben der Klinik. Ergänzt wird das Leistungsspektrum durch den Bereich nicht bösartiger Erkrankungen des Blutes, zu dem unter anderem Störungen des Gerinnungssystems gehören.
Neben der konventionellen Chemotherapie und der Transplantation von körpereigenen oder fremden Stammzellen hat das Team der Klinik umfangreiche Erfahrungen mit dem Einsatz von molekularen Krebsbehandlungen und Immuntherapien – den Therapieoptionen der Zukunft.

 

Wissenschaft im Dienste der Krankenversorgung

Auch in der Forschung genießt die Klinik internationales Renommee. Florian Bassermann: „Derzeit entwickelt sich durch die neuen molekularen und immunologischen Ansätze kaum ein anderer Bereich der Medizin so rasant wie die Hämatologie und Onkologie. Als eine Universitätsklinik, die intensiv an der Entdeckung bisher unbekannter Mechanismen für die Entstehung und Therapie von Krebserkrankungen arbeitet, haben wir einen großen Vorteil: Unsere Patienten profitieren nicht nur vom aktuellen Stand der Forschung, sondern wir sind oft sogar noch einen Schritt voraus: Wir können unseren Patienten Therapie- und Diagnostik-Konzepte anbieten, die wir in eigener Forschung entwickelt haben und die ihnen so erstmalig in Frühe-Phase-Studien zugutekommen können.“
Bassermann sieht sich als „Clinician-Scientist“, als Arzt und Wissenschaftler im Dienste des Patienten: „In der Klinik behandle ich als Arzt jeden Tag auch solche Patienten, denen wir mit unseren derzeitigen Möglichkeiten noch nicht ausreichend helfen können. Das motiviert und beflügelt mich, in der Forschung nach neuen Ansätzen zu suchen, die die Behandlung unserer Patienten immer weiter verbessern.“

Aus Sicht des neuen Klinikdirektors geht die Entwicklung in der Krebsmedizin eindeutig hin zu einer personalisierten Medizin, bei der die Therapie sehr präzise auf den jeweiligen Patienten zugeschnitten wird. Er sagt: „Bei jedem Patienten ist es unterschiedlich, wie eine Krebserkrankung auf molekularer Ebene entsteht und sich entwickelt und wo wir mit unserer Therapie ansetzen können. Und auch der Einsatz des körpereigenen Immunsystems bei der Bekämpfung von Tumoren funktioniert bei jeder Krebsart und bei jedem Menschen anders. Wir finden immer besser heraus, welche individuellen Chancen und Wege wir haben, um Patienten erfolgreich behandeln zu können“
Besondere Impulse verspricht sich Bassermann von der gemeinsamen Forschung von Wissenschaftlern aus Medizin, Naturwissenschaft und Technik im neuen Krebsforschungszentrum TranslaTUM am Klinikum rechts der Isar: „Ich bin überzeugt, dass diese strukturell vollkommen neue interdisziplinäre Herangehensweise zu Innovationsschüben in der Tumorforschung führen wird.“

 

Empathie für die Patienten

Patienten mit Krebserkrankungen sind oft nicht nur in einer körperlichen Ausnahmesituation, sondern auch psychisch sehr belastet. Florian Bassermann: „Es liegt mir sehr am Herzen, dass sich unsere Patienten bei uns nicht nur medizinisch optimal versorgt, sondern auch menschlich gut aufgehoben fühlen. Wir begleiten unsere Patienten oft über eine längere Zeit – da ist es für mich selbstverständlich, dass die Mitarbeiter meiner Klinik empathisch und zugewandt sind und den Patienten so gut wie möglich zur Seite stehen.“
Im Interesse seiner Patienten ist dem Onkologen auch eine gute Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Ärzten und heimatnahen Kliniken wichtig. Denn gerade bei länger dauernden Therapien sei es für das Wohlergehen der Patienten entscheidend, dass sie auch heimatnah gut versorgt sind.

 

Erfolg durch Zusammenarbeit

Zusammenarbeit ist für Bassermann ohnehin ein wesentlicher Schlüssel – sowohl für eine optimale Patientenbehandlung als auch für eine effektive Forschung. Dies gelte für die regelmäßige Kooperation mit den anderen medizinischen Disziplinen am Klinikum, z.B. in den fachübergreifenden Tumorboards. Ebenso wichtig ist ihm die enge Zusammenarbeit mit den Kollegen vom Universitätsklinikum der LMU im CCCM, dem gemeinsamen Krebszentrum der beiden Münchner Uniklinika, oder für die wissenschaftliche Arbeit im Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK) auf nationaler Ebene.

 

Verantwortung für die nächste Generation

Florian Bassermann steht für eine Medizin, die Verantwortung übernimmt. Für eine fachlich und menschlich hervorragende Behandlung der Patienten, für die Weiterentwicklung der medizinischen Möglichkeiten und dafür, dass Ärzte auch in Zukunft ihre Patienten optimal behandeln können. Daher ist es ihm auch wichtig, seine Expertise an angehende Mediziner weiterzugeben: „Das, was wir in der Krebsmedizin über molekulare und immunologische Prozesse wissen, ist für die Medizinstudenten heute von großer Bedeutung. Denn in Zukunft werden sie zunehmend auch bei anderen Krankheitsbildern mit solchen Ansätzen arbeiten.“

 

Beteiligte Fachbereiche und Kliniken: 

Klinik und Poliklinik für Innere Medizin III

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