Wissenschaftliches Institut für

Pharmakologie und Toxikologie

Als forschende und lehrende Einrichtung des Universitätsklinikums rechts der Isar wollen wir Krankheitsprozesse - besonders Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems - auf molekularer Ebene verstehen und neuartige Therapien entwickeln.

Kontakt

Institut für Pharmakologie und Toxikologie
Biedersteiner Straße 29
80802 München

Leitung
Prof. Dr. Dr. Stefan Engelhardt

Sekretariat
Michaela Hennig
Tel. 089 / 4140 - 3260
Fax 089 / 4140 - 3261
E-Mail: pharmaatipt.med.tum.de

 

Über Uns

Das Institut für Pharmakologie und Toxikologie (IPT) unter Leitung von Prof. Dr. Stefan Engelhardt ist am Campus Biederstein des Universitätsklinikums rechts der Isar beheimatet. Das renovierte Gebäude bietet ca. 30 Forschern und technischem Personal ein ideales Umfeld, um jene zelleigenen Vorgänge zu untersuchen, die im pathologisch überlasteten Herzen ablaufen. Die Infrastruktur des IPT umfasst modernste Mikroskoptechnik, Zellisolierung und Zellkultur (Kategorien S1 und S2), Krankheitsmodelle (in vitro / in vivo, also außerhalb und innerhalb des Körpers) sowie Geno- und Phänotypisierungstechnik.

Das Institut für Pharmakologie und Toxikologie ist zudem koordinierender Sitz der Munich Heart Alliance. Das ist ein Forschungsverbund, der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung den Rang eines Partnerstandorts für das Deutsche Zentrum für Herz-Kreislaufforschung (DZHK) erhielt.

In qualitativ hochwertiger Lehre sehen wir einen Grundstein für die Medizin der Zukunft. Wir bieten pharmakologische Lehrveranstaltungen für jährlich ca. 1000 Studenten der Humanmedizin und Naturwissenschaften, sowie individuelle Laborbetreuung im Rahmen von Praktika und Thesisarbeiten. Zusätzliche e-Learning-Konzepte unseres Hauses erweitern das Angebot und finden großen Zuspruch bei den Studenten.  

 

Leistungsspektrum

Unser Institut verfügt über umfangreiche Expertise und Technologie. Wir bieten Forschungs- und Kooperationsmöglichkeiten auch über unser Schwerpunktthema der Herzerkrankungen hinaus. Diese umfassen neben Standardverfahren der Zell- und Molekularbiologie sowie der Proteinbiochemie folgende Möglichkeiten:

  • 2-Photonen- und Konfokalmikroskopie
  • Fluoreszenzresonanzenergietransfer-Messung (FRET)
  • Phänotypisierungsplattform
  • Generierung von Organ- und gewebsspezifischen nichtpathogenen Viren
  • FACS / MACS
  • Erstellung und Analyse von bioinformatischen Datenbanken
  • High Content Screening an primären Zellen
  • Funktionelle Charakterisierung von iPSCs im Kontext humaner kardialer Arrhythmie

 

Schwerpunkte

MicroRNAs als krankheitsbestimmende Genregulatoren
Chronische Überlastung des Herzens führt zu einer veränderten Syntheserate von microRNAs - das sind regulatorischen, nicht-kodierende RNA-Moleküle. Dadurch kommt es z.B. zu einer krankhaften Herzmuskelvergrößerung. Mit chemischen Hemmern können wir dies experimentell unterdrücken und untersuchen nun weiter die Funktion dieser microRNAs.

Auf dem Weg zu besseren RNA-basierten Therapeutika
Ein noch weitgehend ungelöstes Problem ist es, die von microRNAs regulierten Ziel-mRNAs zu ermitteln. Unser Labor entwickelt deshalb optische und molekulargenetische Verfahren, um microRNA-Aktivität in vitro und in vivo zu untersuchen. Damit gelang es uns bereits, für die krankheitsrelevante miR-29 hochaffine Bindungsstellen in Ziel-RNA zu ermitteln.

Neu entdeckte RNA-Regulatoren der kardialen Genexpression
Der „große Bruder“ der microRNAs sind long non-coding RNAs: Sie bestechen durch enorme Vielfalt (ca. 58.000 humane lncRNAs) und hohe Gewebsspezifität. Unser Ziel ist es, mithilfe eines selbst entwickelten Verfahrens krankheitsrelevante lncRNAs umfassend zu identifizieren und ihre Funktion zu erforschen. Erst kürzlich entdeckt wurde auch zirkuläre RNA. Unser Labor zählte zu den ersten, die circRNAs hinsichtlich evolutionärer „Konservierung“ und potenziellem Krankheitsbezug kategorisierten.

Adrenerge Signalübertragung im Herzen
Adrenozeptoren sind Proteine, die von Adrenalin und Noradrenalin aktiviert werden. Sie lösen im Zellinneren Signalkaskaden aus und beeinflussen dadurch u. a. die Kontraktion des Herzmuskels. Das macht sie entscheidend für die Pumpleistung des Herzmuskels und wichtige pharmakologische Zielstrukturen (z.B. für Betablocker). Mit optischen Verfahren zeigten wir, dass genetische Varianz in der Bevölkerung das Ansprechen von Adrenozeptoren auf Adrenalin und Noradrenalin beeinflusst. Als Folge dieser Erkenntnis untersuchen wir nun, wie sich Modifikationen in Adrenozeptoren durch zelleigene Proteine auf die sympathische Signalübertragung auswirken.

 

Eine Übersicht über weitere Foschungsprojekte und Publikationen finden Sie auf der eigenen Webseite des Instituts für Pharmakologie und Toxikolige.

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