Klinikum setzt auf hohe Standards in Sicherheit, Hygiene und Transparenz

Klinikum setzt auf hohe Standards in Sicherheit, Hygiene und Transparenz

Neue Strukturen, innovative Wege in der Patientensicherheit und Betonung der eigenen Stärken – das Klinikum rechts der Isar (MRI) hat in den vergangenen Monaten aktiv und kontinuierlich daran gearbeitet, seine Patientenorientierung und sein Leistungsspektrum weiterzuentwickeln. Mit der bundesweit bisher einmaligen Einrichtung eines klinikeigenen Patientenbeirats beschreitet es neue Wege in der Patientenorientierung.
Prof. Reiner Gradinger, der Ärztliche Direktor des Klinikums, erläutert: „Wir haben aus der Erfahrung der vergangenen Monate gelernt und in den letzten Wochen im gesamten Klinikum Schritte unternommen, die neue Maßstäbe in Qualität und Transparenz setzen.“  

 

Ausbau   der Stärken


Im Zuge der Neuordnung der Transplantationsmedizin in Bayern nimmt der Vorstand des Klinikums eine Neustrukturierung der bislang am Transplantationszentrum beteiligten Einrichtungen vor. Damit greift das Klinikum die Entscheidung der bayerischen Staatsregierung auf, die bayerischen Lebertransplantationszentren von fünf auf drei zu reduzieren und die Lebertransplantation am MRI zu schließen.

Nieren- und Nieren-Pankreastransplantationen werden auf dem bestehenden hohen Niveau weitergeführt. Für größtmögliche Sicherheit und Transparenz überprüft hier eine wöchentliche interdisziplinäre Transplantationskonferenz jeden einzelnen Fall und entscheidet über die Listung zur Transplantation. Für alle wichtigen Fragen gilt ein „Sechs-Augen-Prinzip“: Transplantationsrelevante Beschlüsse können nur mit der Zustimmung von drei voneinander unabhängigen Ärzten getroffen werden. Detaillierte Dokumentationsrichtlinien stellen zudem die Nachvollziehbarkeit sämtlicher Entscheidungen sicher.

Die renommierte Leberheilkunde (Hepatologie) im Zentrum für Lebertherapie wird auch künftig ein wichtiger Bestandteil des Leistungsspektrums im Klinikum bleiben. Hier werden alle hepatologischen Erkrankungen behandelt, inklusive Vorbereitung und Nachbetreuung von Lebertransplantationen. Besondere klinische Expertise liegt in der Behandlung von Komplikationen der Leberzirrhose und von Leber- und Gallengangstumoren. Tumore werden in enger interdisziplinärer Zusammenarbeit von Chirurgen, Gastroenterologen, Anästhesisten, Onkologen, Strahlentherapeuten und Nuklearmedizinern versorgt. Der bestehende Forschungsschwerpunkt zu Lebererkrankungen wird unter Einbeziehung des neu eingerichteten Lehrstuhls für molekulare Immunologie ausgeweitet.

Gestärkt werden die gemeinsamen interdisziplinären Schwerpunkte der Kliniken für Chirurgie und für Innere Medizin / Gastroenterologie: Im Pankreaszentrum erfolgen Behandlung und Erforschung von Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse wie Pankreastumoren und Pankreasentzündungen. Seit kurzem ist die Chirurgische Klinik am MRI das erste zertifizierte Referenzzentrum für chirurgische Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse in München. Patienten werden hier mit besonders hohen Qualitätsmaßstäben behandelt.
Das Darmzentrum beschäftigt sich mit allen Erkrankungen des Dünndarms, Dickdarms und Enddarms. Das Behandlungsspektrum umfasst eine Vielzahl an Krankheitsbilder mit funktioneller, entzündlicher oder auch bösartiger Ursache. Insbesondere bei Eingriffen am Dickdarm wird künftig ein besonderer Schwerpunkt auf minimalinvasive Eingriffe gelegt.

Infektionen nach dem Einsatz von Implantaten wie künstlichem Knie- oder Hüftgelenk führen beim Patienten zu einer verzögerten Heilung und können im schlimmsten Fall sogar lebensbedrohlich werden. Um hier wirksame Gegenmaßnahmen zu entwickeln, erweitert das Klinikum seine Expertise im Bereich „Implantatbezogene Infektiologie“ sowohl klinisch als auch wissenschaftlich. So soll eine eigene Sektion für Implantat-assoziierte Infektionen sowie eine septische Abteilung mit OP und eigenen Betten eingerichtet werden.

 

Neue Wege in der Qualitätsverbesserung und Patientensicherheit


Mit der Einrichtung eines Patientenbeirats hat das Klinikum eine deutschlandweit einmalige Institution in einer Universitätsklinik geschaffen. Der Beirat wird die Interessen der Patienten vertreten und zu einer gesteigerten Patientenorientierung beitragen. In dem Gremium werden ehemalige und aktuelle Patienten sowie weitere interessierte Personen Verbesserungsvorschläge zu Angeboten, Abläufen und Einrichtungen des Klinikums machen und die Klinikleitung beraten. Der Beirat, der direkt beim Ärztlichen Direktor angesiedelt ist, soll die erfolgreiche Arbeit der am Klinikum seit Jahren etablierten Patientenfürsprecherin ergänzen und auch eng mit dem Qualitätsmanagement des Klinikums zusammenarbeiten.

Zur weiteren Verbesserung der Patientensicherheit hat das Klinikum ein klinikweites System zur Meldung von potentiellen Gefahrenquellen etabliert. Im internetbasierten Critical Incident Reporting System (CIRS) können Ärzte oder Pflegekräfte seit Anfang Februar solche möglichen Gefahren anonym eintragen und Lösungsvorschläge hinzufügen, um ein Auftreten zu verhindern. Da an dem bundesweit aktiven System rund 100 weitere Kliniken teilnehmen, haben die Mitarbeiter zudem die Möglichkeit, auch aus den – anonymisierten – Erfahrungen aus anderen Häusern zu lernen.

Ein für die Qualität der Klinikbehandlung besonders wichtiger Bereich ist die Aufrechterhaltung hoher Hygienestandards. Die klinikeigene Abteilung für Krankenhaushygiene führt daher unter anderem regelmäßige Schulungen für alle Berufsgruppen sowie Begehungen in allen Einrichtungen des Klinikums durch (im Jahr 2012: 113 Schulungen und 90 Begehungen). Für das laufende Jahr liegt einer der Schwerpunkte der Klinikhygiene auf einer rationalen Antibiotikatherapie als wichtiger Säule zur Verhinderung der Entstehung von resistenten Erregern.

Bereits seit 2010 hat das Klinikum in all seinen Einrichtungen einen strukturierten kontinuierlichen Verbesserungsprozess eingeführt: Im Rahmen eines klinikübergreifenden Qualitätsmanagements wurden und werden zahlreiche Projekte zu Patienten- und Mitarbeiterorientierung, Prozessoptimierung und Erhöhung der Rechtssicherheit umgesetzt, ein zentrales Verbesserungs- und Beschwerdemanagement wurde eingerichtet und zahlreiche Mitarbeiter wurden geschult.

Konflikte und Probleme zwischen Mitarbeitern können die Qualität ihrer Arbeit beeinträchtigen. Daher hat das Klinikum Anfang 2013 die Stelle eines Konfliktmanagers geschaffen. Ein Arzt, der über langjährige Erfahrung im Bereich der medizinischen Psychologie verfügt, wird bei Konflikten am Arbeitsplatz helfen, diese zu analysieren und Lösungen auf den Weg zu bringen.

 

Das Maßnahmen-Paket in Kürze:


• Weiterführung der Nieren- und Nieren-Pankreastransplantation
• Versorgung von Patienten mit Lebererkrankungen im Zentrum für Lebertherapie auch künftig auf hohem Niveau
• Stärkung des interdisziplinären Darmzentrums und des interdisziplinären Pankreaszentrums
• Ausbau der implantatbezogenen Infektiologie
• Einrichtung eines Patientenbeirats
• Etablierung eines Critical Incident Reporting Systems (CIRS)
• Großes Gewicht auf hohe Hygienestandards
• Klinikübergreifendes Qualitätsmanagement
• Etablierung eines Konfliktmanagers
 

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