Neuer Chefarzt für Anästhesie am Klinikum rechts der Isar

Neuer Chefarzt für Anästhesie am Klinikum rechts der Isar

Prof. Gerhard Schneider übernimmt Leitung der Anästhesiologie

Prof. Gerhard Schneider hat zum 1. Oktober 2016 die Leitung der Klinik für Anästhesiologie des Klinikums rechts der Isar der TUM übernommen. Zugleich hat er den Lehrstuhl für Anästhesiologie der TUM inne. Er tritt die Nachfolge von Prof. Eberhard Kochs an, der die Klinik über 22 Jahre geführt hat. Die Aufgabe ist anspruchsvoll: Die Klinik für Anästhesiologie ist mit 160 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine der größten Abteilungen des Hauses. Jedes Jahr werden über 46.000 Narkosen am Klinikum durchgeführt und weit über 1000 Patienten auf den interdisziplinären Intensivstationen betreut.

Prof. Schneider (49) kommt vom Helios Klinikum Wuppertal, wo er die Klinik für Anästhesie leitete. Er hatte auch den Lehrstuhl für Anästhesie I der Universität Witten/Herdecke inne. Zusätzlich bringt er Erfahrung im Management mit: Er war seit 2014 als Ärztlicher Direktor für das gesamte Helios Klinikum Wuppertal verantwortlich. Schneider kennt auch das Klinikum rechts der Isar gut: Hier hat er sein Medizinstudium und seine Facharztausbildung abgeschlossen und war bis 2009 als Oberarzt der Klinik für Anästhesiologie tätig. Darüber hinaus hatte er eine Professur für klinische Neurosignalanalyse an der TUM.

Prof. Schneider sieht es als oberstes Ziel der Anästhesiologie, Patienten, die am Klinikum operiert werden, möglichst gut und schmerzfrei zu betreuen: „Die Patienten, die wir durch die OP begleiten, werden im Durchschnitt immer älter. Für diese Menschen ist es besonders wichtig, dass wir negative Auswirkungen wie Gedächtnisstörungen und andere kognitive Einschränkungen möglichst vermeiden.“ Dabei bilden die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse die Grundlage für die Behandlung. So sieht Schneider die Tendenz zu mehr Teil- anstelle von Vollnarkosen, um Patienten die Nebenwirkungen von Vollanästhesien zu ersparen. Zusätzlich sollen Teilnarkosen verstärkt in der Schmerzbehandlung, etwa nach operativen Eingriffen, zum Einsatz kommen.
In der Intensivmedizin will er den Einsatz neuer Techniken ausweiten, die vorübergehend Organe ersetzen wie die Extrakorporale Lungenunterstützung (ECMO), die bereits am Klinikum eingesetzt wird.

Sein Forschungsschwerpunkt ist die Neurosignalanalyse. Damit können Ärzte auf der Intensivstation oder während einer Operation die Funktion des Gehirns mit technischer Unterstützung über die klinischen Symptome hinaus beurteilen. So lassen sich etwa mit der Elektroenzephalografie (EEG) bestimmte Muster erkennen, die es ermöglichen, Komplikationen nach der Operation wie etwa ein postoperatives Delir vorherzusagen. Das erlaubt den Medizinern individuell auf die Situation einzugehen und rechtzeitig mit Medikamenten oder der Regulierung der Hirndurchblutung gegenzusteuern.

Schneider freut sich auf seine neue Tätigkeit: „Die anästhetische Versorgung an einem Haus der Supramaximalversorgung wie dem Klinikum rechts der Isar ist sehr anspruchsvoll. Ich kann hier auf eine sehr gute Basis aufbauen, um auch in Zukunft mit medizinischen Innovationen die Begleitung der Patienten weiterzuentwickeln. Außerdem bietet die Technische Universität München ein unvergleichliches Umfeld für die Forschung.“

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