Zum Weltnierentag: Neue Behandlungsmethoden und klinische Studien für Nierenerkrankungen am Klinikum rechts der Isar

Zum Weltnierentag: Neue Behandlungsmethoden und klinische Studien für Nierenerkrankungen am Klinikum rechts der Isar

Am 10. März ist Weltnierentag. In Deutschland leiden etwa fünf Millionen Menschen an einer Nierenerkrankung. Am häufigsten sind Nierentumore, die Zystennierenerkrankung und die Chronische Nierenerkrankung. Die Abteilung für Nephrologie des Klinikums rechts der Isar widmet sich der Erforschung und Behandlung dieser häufigen Nierenerkrankungen.

Gemeinsam gegen den Nierenkrebs
Während früher gerade bösartige Nierentumoren erst in fortgeschrittenem Stadium etwa durch Blut im Urin oder Schmerzen auffielen, werden sie heute auch durch Ultraschalluntersuchungen beim Hausarzt immer früher entdeckt. Oft ist jedoch unklar, welche Tumorart genau vorliegt und was der Befund für den Patienten bedeutet.
Hier arbeiten im Klinikum rechts der Isar Experten aus der Urologischen Klinik, der Abteilung für Nephrologie und dem Institut für Radiologie eng zusammen, um den Patienten individuelle Lösungen anbieten zu können. In der regelmäßigen nephrologisch-urologisch-radiologischen Bildkonferenz diskutieren die Ärzte bildgebende Diagnostik mit Computertomographie oder Kernspintomographie in Zusammenschau mit modernsten Ultraschallaufnahmen. Die Methoden ergänzen sich und können in Kombination mitunter neue Erkenntnisse über die vorliegende Tumorart liefern. Auf dieser Basis können die behandelnden Urologen die Therapieplanung optimieren.

Zystennierenerkrankungen
Die Zystennierenerkrankung ist die häufigste erbliche Nierenerkrankung in Deutschland, für die bisher keine spezifische Therapie zu Verfügung stand. Seit kurzem gibt es erstmalig ein Medikament für die Behandlung; dennoch sind noch viele Fragen bezüglich der optimalen Anwendung offen. Die klinische Arbeitsgruppe um Prof. Lutz Renders ist in diesem Bereich an internationalen epidemiologischen sowie Therapiestudien beteiligt. Die Nephrologen am Klinikum beraten in enger Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Kollegen in München Patienten, welche Therapieoptionen bei verschiedenen Erkrankungsstadien und Altersgruppen in Frage kommen.

Studie zur Lebenserwartung von Dialysepatienten
„Es ist erschreckend, wie wenig bekannt ist, dass dialysepflichtige Patienten eine ähnliche Prognose haben wie Patienten mit weit fortgeschrittener Tumorerkrankung“, so PD Dr. Christoph Schmaderer, geschäftsführender Oberarzt der Abteilung für Nephrologie. Er leitet die ISAR Studie (Risk Stratification in End stage renal disease, ISAR), eine der weltweit größten Multicenter-Studien mit dem Ziel, die sehr hohe Sterblichkeit bei Dialysepatienten vorherzusagen und in einem weiteren Schritt auch zu senken. Deshalb setzen die Forscher um Dr. Schmaderer alles daran, den Ursachen dieser sehr hohen Sterblichkeit auf die Spur zu kommen. „Ganz besonders wichtig ist die enge Zusammenarbeit mit den Dialysezentren in Bayern“, betont Dr. Schmaderer. „In einigen Jahren werden wir Patienten an der Dialyse sehr viel besser helfen können. Doch zunächst müssen wir verstehen, was die Auslöser für die hohe Sterblichkeit sind, damit wir gezielt entgegensteuern können“, sagt Prof. Uwe Heemann, der Chefarzt der Abteilung für Nephrologie.

Bildunterschrift:
Verschiedene Bildgebungsmethoden wie CT oder MRT und Ultraschall ergänzen sich und liefern genauere Grundlagen für ärztliche Entscheidungen. In der interdisziplinären Tumorkonferenz bewerten Nephrologen, Urologen und Radiologen gemeinsam die Ergebnisse der Untersuchungen und geben Behandlungsempfehlungen ab.

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