11.09.2025
Gemeinsame Einrichtung von TUM Klinikum und Krankenhaus Martha-Maria München

Neues Lungenkrebszentrum erstzertifiziert

Das TUM Klinikum und das Krankenhaus Martha-Maria München wurden als kooperatives Lungenkrebszentrum nach den hohen Standards der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) erstzertifiziert. Die beiden Standorte bilden damit eines von nunmehr drei zertifizierten Lungenkrebszentren in München und sind für Patientinnen und Patienten mit Lungenkrebs eine neue Anlaufstelle in der Münchner Innenstadt. Lungenkrebs ist nach wie vor die mit großem Abstand häufigste Krebstodesursache. Neue Behandlungskonzepte ermöglichen bisher unerreichte Heilungschancen, erfordern jedoch eine eng verzahnte spezialisierte interdisziplinäre Zusammenarbeit.
Lungenkrebszertifikat der DKG

Seit 1. Januar 2024 werden – in Umsetzung der Mindestmengenregelung des Gemeinsamen Bundesausschusses für Lungenkrebsoperationen – Patientinnen und Patienten mit Lungenkrebs aus dem Krankenhaus Martha-Maria mit der Tumorboard-Empfehlung zur Resektion am TUM Klinikum Rechts der Isar in der Sektion Thoraxchirurgie unter der Leitung von Prof. Hans Hoffmann operiert. Im Rahmen dieser Kooperation wurden gezielt standortübergreifende Strukturen für eine fachlich enge Vernetzung der beiden Standorte aufgebaut. Es finden regelmäßig gemeinsame Tumorkonferenzen statt, Behandlungspfade wurden abgestimmt und gleichzeitig bewährte Einheiten gestärkt und weiterentwickelt. Die Klinik für Innere Medizin und Pneumologie am Krankenhaus Martha-Maria, unter der langjährigen chefärztlichen Leitung von Dr. Andreas Fertl, ist Hauptbehandlungspartner Pneumologie im Lungenkrebszentrum, gemeinsam mit der Sektion Pneumologie unter der Leitung von Priv.-Doz. Dr. Gregor Zimmermann, die letztes Jahr am TUM Klinikum neu geschaffen wurde. Geleitet wird das Zentrum in Kooperation von Prof. Hoffmann und Dr. Fertl.

Patientinnen und Patienten profitieren von der interdisziplinären Zusammenarbeit

Das Lungenkrebszentrum kooperiert mit niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten und ist eingebunden in das Onkologische Zentrum am TUM Klinikum. Gleichzeitig profitieren Patientinnen und Patienten mit hochkomplexen Erkrankungen von der engen interdisziplinären Zusammenarbeit im CCC (Comprehensive Cancer Center) München und im nationalen Netzwerk Genomische Medizin durch unmittelbaren Zugang zu innovativen individualisierten Therapien. 

Das bundesweite Früherkennungsprogramm für Lungenkrebs startet voraussichtlich im April 2026. Auch hierfür ist das Zentrum bestens gerüstet. Für die minimal-invasive Abklärung unklarer Lungenherde wurde in Zusammenarbeit mit der Sektion Interventionelle Radiologie am TUM Klinikum eine sogenannte Hybrid-Operationstechnik entwickelt, bei der ein minimal-invasiver Eingriff mit intraoperativer Bildgebung und interventionellen Verfahren in einem einzigen Eingriff kombiniert wird. Lungenbefunde, die mit konventionellen Techniken schwer auffindbar sind, können bei Hybrid-Operationen durch Echtzeit-Bildgebung präzise lokalisiert und minimal-invasiv komplett reseziert werden. Bereits 2021 wurde am TUM Klinikum die erste thoraxchirurgische Hybrid-Operation erfolgreich durchgeführt; seither wird eine klinische Implementierung dieses „One-stop-Ansatzes“ verfolgt, durch den Mehrfacheingriffe vermieden werden und die Gesamtbehandlungsdauer verkürzt wird.
 

Dr. Andreas Fertl vom Krankenhaus Martha-Maria München (li.) mit Prof. Hans Hoffmann vom TUM Klinikum © Krankenhaus Martha-Maria
Gemeinsames Lungenkrebszentrum durch die Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert: Dr. Andreas Fertl, Leiter der Klinik für Innere Medizin und Pneumologie am Krankenhaus Martha-Maria, (li.) und Prof. Hans Hoffmann vom TUM Klinikum (li.), Leiter der Sektion Thoraxchirugie am TUM Klinikum, führen das neue Zentrum in Kooperaion. © Krankenhaus Martha-Maria