Bayerische Universitätsmedizin begrüßt Ausweitung der Corona-Testkapazitäten

Bayerische Universitätsmedizin begrüßt Ausweitung der Corona-Testkapazitäten

Die Universitätsmedizin Bayern (UMB) ist ein Zusammenschluss der bayerischen Universitätsklinika und medizinischen Fakultäten und vertritt deren gemeinsame Anliegen. Die UMB begrüßt mit Nachdruck die Ausweitung der Corona-Testkapazitäten ab Juli 2020, die von der Bayerischen Staatsregierung beschlossen wurde. Die Bayerische Teststrategie soll eine flächendeckende Untersuchung der Bevölkerung Bayerns ermöglichen. Der Ausbau der Kapazitäten zum jetzigen Zeitpunkt erscheint insbesondere auch deshalb sinnvoll und erforderlich, um in den bevorstehenden Herbst- und Wintermonaten bei gehäuft auftretenden Symptomen saisonaler Erkältungserkrankungen schnell reagieren und SARS-CoV-2 bei symptomatischen Patient*innen ausschließen zu können.

Infektionsschutz und wissenschaftlicher Erkenntnisgewinn

Gleichzeitig gilt es, die potenzielle Ausbreitung durch asymptomatische Virusträger mit großzügiger Testausweitung zu minimieren. Diese rechtzeitige Vorbereitung wird einen entscheidenden Beitrag im Kampf gegen die Ausbreitung von SARS-CoV-2 und damit für die Aufrechterhaltung des gesellschaftlichen Lebens und die Erholung der bayerischen Wirtschaft ausüben.

Mit flächendeckenden Corona-Testungen könnten neue Erkenntnisse über die Verbreitung und die Eingrenzung des Virus gewonnen und sich anbahnende Infektionswellen schnell erkannt und effizient verhindert werden.

Mit flächendeckenden Corona-Testungen könnten neue Erkenntnisse über die Verbreitung und die Eingrenzung des Virus gewonnen und sich anbahnende Infektionswellen schnell erkannt und effizient verhindert werden.

Foto: Klinikum rechts der Isar / Argum

Sinnvolle Nutzung der Testkapazitäten erforderlich

So wertvoll ein niedrigschwelliger Zugang zu Tests für die gesamte Bevölkerung ist, so wichtig ist aber auch eine sinnvolle Nutzung der Testkapazitäten. Daher sollten die vorhandenen Testkapazitäten insbesondere für solche Personen auch wiederholt angeboten werden, für die beruflich bedingt oder aufgrund der persönlichen Situation ein erhöhtes Infektionsrisiko oder ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf besteht. Dies ist in erster Linie Pflegepersonal und Bewohner von Alters- und Pflegeeinrichtungen, Krankenhauspersonal einschließlich Medizinstudierender und (Risiko-)Patient*innen, Schüler*innen und Lehrpersonal, Betreuer*innen und Betreute in Kitas und Kindergärten sowie Menschen, die auf engstem Raum zusammenleben und arbeiten.
Die Dynamik der Virusverbreitung ist noch immer nur unzureichend verstanden. Die Kosten für flächendeckende Testungen lassen sich daher insbesondere auch dann rechtfertigen, wenn mit den erhobenen Daten wichtige neue Erkenntnisse über die Verbreitung und die Eingrenzung des Virus gewonnen und damit sich anbahnende Infektionswellen schnell erkannt und effizient verhindert werden können. Dies kann nur gelingen, wenn die Testkapazitäten, die in den zurückliegenden Monaten in den bayerischen universitätsmedizinischen Einrichtungen aufgebaut wurden, dabei systematisch einbezogen werden und die infektionsepidemiologische Expertise der Universitätsmedizin genutzt wird.

Leistungsfähigkeit der Universitätsklinika

Die Universitätsklinika und Medizinischen Fakultäten haben in den vergangenen Monaten bei der Beherrschung der Pandemie ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt und in enger Zusammenarbeit mit den Gesundheitsbehörden als Eckpfeiler des Gesundheitssystems die regionale Koordination der medizinischen Versorgung übernommen. Der Universitätsmedizin in Bayern muss mit ihrer vielfältigen praktischen Kompetenz eine führende Rolle auch bei der Planung und Durchführung flächendeckender Corona-Testungen zugewiesen werden, um Infektionsschutz der Bevölkerung und wissenschaftliche Aufarbeitung von positiven Testergebnissen sowie die Nachverfolgung der Infektionsketten zur Kontrolle der Pandemie nachhaltig sicherzustellen. Um die infektionsmedizinische Kompetenz der Universitätsmedizin und des öffentlichen Gesundheitsdienstes zur vollen Entfaltung zu bringen, müssen auch neue Strukturen geschaffen und die in den einzelnen Sektoren vorhandenen Expertisen in einem Bayerischen Zentrum für Infektionsmedizin zusammengeführt und verzahnt werden. Nur so kann Bayern auch zukünftige Herausforderungen durch Infektionskrankheiten erfolgreich bestehen.

UMB: Universitätsmedizin Bayern

Die Universitätsmedizin Bayern ist ein Zusammenschluss der bayerischen Universitätsklinika und medizinischen Fakultäten und vertritt deren gemeinsamen Anliegen.

Kontakt
Vorsitzender Prof. Dr. med. Matthias Frosch
Julius-Maximilians-Universität Würzburg
Dekanat Medizinische Fakultät
Josef-Schneider-Straße 2/D7
97080 Würzburg
Tel. 0931/201-55201
mfroschathygiene.uni-wuerzburg.de

Back to top