ERC-Grants: Spitzenforschung am Klinikum rechts der Isar

ERC-Grants: Spitzenforschung am Klinikum rechts der Isar

Herzlichen Glückwunsch an Dr. Veit Buchholz und Prof. Dr. Jan Kirschke! Der Europäische Forschungsrat (ERC) fördert die Spitzenforschung der beiden Mediziner des Klinikums rechts der Isar der Technischen Universität München (TUM). Sieben hochdotierte Förderungen gehen dieses Jahr an Wissenschaftler*innen der TUM – darunter zwei an das Klinikum rechts der Isar. Insgesamt bewilligt der Europäische Forschungsrat fünf Starting und zwei Proof-of-Concept Grants für zukunftsweisende Projekte der TUM.

Forscher*innen an der TUM warben bislang insgesamt 135 der renommierten Förderungen des European Research Councils (ERC) ein. Diese werden jedes Jahr in verschiedenen Kategorien vergeben. Starting Grants sollen dabei exzellenten aufstrebenden Wissenschaftler*innen die Umsetzung neuer Forschungsansätze ermöglichen. Sie sind mit bis zu zwei Millionen Euro dotiert.

Proof-of-Concept Grants werden an Wissenschaftler*innen vergeben, die prüfen wollen, ob aus ihren ERC-Forschungsprojekten marktfähige Innovationen entstehen können. Als unternehmerische Universität legt die TUM auf diesen Aspekt der Forschung großen Wert und fördert gezielt Firmengründungen durch Forschende und Studierende.

Die Medizin-Grants im Überblick:

Prof. Dr. Jan Kirschke (li., Interventionelle und Diagnostische Neuroradiologie) und Dr. Veit Buchholz (Medizinische Mikrobiologie, Immunologie und Hygiene)

Kartierung von Immunzellen

Dr. Veit Buchholz (Starting Grant)

Aktuelle Forschungsergebnisse legen nahe, dass das immunologische Gedächtnis eines Organismus auf stammzellähnlichen Mechanismen aufbauen könnte. Hierbei erzeugen einzelne Immunzellen sowohl kurzlebige Effektorzellen als auch langlebige Gedächtniszellen als Nachkommen. Um die regulatorischen Prinzipien hinter diesem Prozess besser zu verstehen, entwickelte Dr. Veit Buchholz Kartierungstechnologien, mit denen er das Schicksal einzelner Zellen und ihrer Nachkommen während einer adaptiven Immunantwort nachverfolgen kann.

Diese möchte er nun in seinem Project „SCIMAP“ mit Einzelzell-RNA-Sequenzierung, genetischen Reportersystemen und der kontinuierlichen Bildgebung lebender Zellen kombinieren, um die Erschöpfung von T-Zell-Reaktionen bei chronischen Infektionen oder die Entwicklung des immunologischen Gedächtnisses bei Natürlichen Killerzellen eingehender zu untersuchen. Ziel dieser Arbeiten ist es, neue molekulare Zielstrukturen und therapeutische Strategien zu identifizieren, um die schützende Immunität gegen Infektionen oder bösartige Erkrankungen zu stärken.

Dr. med. Veit Buchholz ist Gruppenleiter am Institut für Medizinische Mikrobiologie, Immunologie und Hygiene am Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München.

 

Screening-Methode für Osteoporose

Prof. Dr. Jan Kirschke (Proof of Concept Grant)

Weltweit tritt alle drei Sekunden eine osteoporotische Fraktur auf – allein in Europa wird die wirtschaftliche Belastung dadurch auf 37 Mrd. EUR pro Jahr geschätzt. Dabei ist Osteoporose eine vermeidbare, behandelbare Krankheit, wenn sie in einem frühen Stadium diagnostiziert wird. Die derzeitigen Screening-Methoden sind jedoch weder ausreichend verfügbar noch genau genug.

Mit seinem Proof-of-Concept-Projekt „BoneScreen“ will Prof. Jan Kirschke diese Lücke schließen und eine kostengünstige und genaue Screening-Methode bereitstellen. Aus Computertomographiedaten berechnet die Software vollautomatisch die volumetrische Knochenmineraldichte (vBMD), den wichtigsten Indikator für das Frakturrisiko eines Patienten. Darüber hinaus soll das Projekt die Gründung eines Unternehmens zur Vermarktung dieser Lösung einleiten.

Prof. Dr. Jan Kirschke arbeitet in der Abteilung für Interventionelle und Diagnostische Neuroradiologie des Klinikums rechts der Isar. 2014 warb er bereits den ERC Starting Grant iBack ein, dessen Forschungsergebnisse BoneScreen zugrunde liegen.

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