Hautkrebs-Studie zeigt: Das Risiko wird unterschätzt

Hautkrebs-Studie zeigt: Das Risiko wird unterschätzt

Viele Menschen, die regelmäßig lange im Freien arbeiten, schützen sich nicht ausreichend gegen Sonnenbrand. Das Hautkrebsrisiko ist in einigen Berufen besonders hoch.

Eine neue Studie der Klinik für Dermatologie und Allergologie beleuchtet das Hautkrebsrisiko für Landwirte, Gärtner und Bergführer. Es wird verglichen mit dem Risiko, das Menschen haben, die einen Bürojob ausüben und in vergleichsweise geringem Umfang Sonnenstrahlung ausgesetzt sind. Die ultraviolette Strahlung der Sonne gilt als einer der Hauptverursacher für weißen Hautkrebs – der weltweit am häufigsten auftretende Krebs.

Die Studie zeigt, wie zu erwarten, dass das Risiko für Bergführer am höchsten ist. Nicht gerechnet haben die Ärzte jedoch mit der Häufigkeit der Erkrankungen. Ein Drittel der Studienteilnehmer mit diesem Beruf zeigt die typischen Symptome.

Am zweithäufigsten betroffen waren Landwirte, mehr als jeder vierte erkrankt. Unter Gärtnern ist es jeder fünfte. Bei Bürokräften liegt der Anteil der Betroffenen unter sechs Prozent.

Schwachstelle Sonnenschutz

In mehr als 80 Prozent aller Fälle wurde die klinische Diagnose im Gesicht und an der Stirn gestellt. „Am Nacken haben wir keinen einzigen Fall von weißem Hautkrebs beobachtet", sagt der Leiter der Studie, Dr. Alexander Zink.

Das Durchschnittsalter aller Betroffen liegt bei 58 Jahren. Die Mehrzahl der Erkrankten ist 70 Jahre oder älter.

Auffällig ist, dass viele den Schutz gegen ultraviolette Strahlung vernachlässigen. Mehr als 40 Prozent der befragten Landwirte geben an, keine Kopfbedeckung während der Arbeit zu tragen. Von den Gärtnern verzichten rund 30 Prozent auf solch einen Schutz, von den Bergführern 24 Prozent. Sonnencreme sparen sich 44 Prozent der Landwirte und 27 der Gärtner. Anders das Bild bei Bergführern, nur ein Prozent cremt sich vor der Arbeit nicht ein.

Obgleich sie besonders gefährdet sind, gehen viele der Menschen mit Arbeitsplatz im Freien nicht zu einer Hautkrebs-Vorsorgeuntersuchung. Bei Landwirten und Gärtnern ist es laut Studie noch nicht einmal jeder Dritte.

Über die Studie: Daran teilgenommen haben insgesamt 563 Personen, darunter 135 Landwirte, 123 Gärtner, 90 Bergführer sowie 215 Probanden, die im Büro beruflich tätig sind. Erschienen ist die Studie in der Zeitschrift European Academy of Dermatology and Venerology. Different outdoor professions have different risks - a cross-sectional study

Gefährlich oder harmloses Muttermal? Dr. Alexander Zink von der Klinik der Dermatologie und Allergologie beobachtet, dass viele Menschen das Hautkrebsrisiko unterschätzen.

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