M4 Award 2019 für Krebsforscherinnen des Klinikums rechts der Isar

M4 Award 2019 für Krebsforscherinnen des Klinikums rechts der Isar

Bis zu 500.000 Euro Vorgründungs-Förderung für Krebstherapie

Team FUSIX Biotech

Team FUSIX Biotech – PD Dr. Jennifer Altomonte (2.v.rechts) und Teresa Krabbe (2. v. links) – mit Prof. Horst Domdey (Geschäftsführer BioM; rechts) und Dr. Ulrike Wolf (Ministerialdirektorin des Bayerischen Wirtschaftsministerium; links)  © BioM / Andreas Grasser

Zwei Wissenschaftlerinnen des Klinikums rechts der Isar der Technischen Universität München erhalten eine umfangreiche Förderung für die Gründung eines Biotech-Unternehmens zur Entwicklung eines Immuntherapeutikums gegen Leberkrebs. Privatdozentin Dr. Jennifer Altomonte und Teresa Krabbe aus der Klinik für Innere Medizin II wurden am 15.10.2019 mit dem m4 Award des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie ausgezeichnet, der mit bis zu 500.000 Euro dotiert ist.

Im Rahmen des 2. BioEntrepreneurship Summit 2019 wurden insgesamt fünf Teams von über 30 Bewerbungen ausgewählt. Drei von ihnen entwickeln neuartige Therapien gegen unterschiedliche Krebsformen, zwei forschen zu Antibiotikaresistenzen. Die Teams erhalten jeweils ein Preisgeld von rund 500.000 Euro für zwei Jahre sowie Unterstützung durch die Netzwerkorganisation BioM und weitere Partner

Onkologische Viren

Jennifer Altomonte und Teresa Krabbe forschen an der Behandlung von Tumoren mit onkolytischen Viren, der so genannten Virotherapie. Diese Viren vermehren sich im Tumorgewebe und lassen Krebszellen absterben. Ziel der Forschung ist es, wirksame Medikamente gegen verschiedene Krebsarten zu entwickeln. Bisherige Ansätze stoßen jedoch immer wieder auf Hindernisse: Einerseits kommt bei einer intravenösen Anwendung nur wenig Wirkstoff im Tumor an, eine direkte Gabe in den Tumor ist aber besonders bei metastasierten Tumoren oft nicht möglich. Andererseits ist das Gewebe mancher solider Tumore so dicht, dass der Wirkstoff nicht durchdringt.

Die beiden Wissenschaftlerinnen des Klinikums rechts der Isar haben ein onkolytisches Virus gegen Lebertumore entwickelt, das die bekannten Hemmnisse überwindet: Es kommt auch in ausreichender Konzentration im Tumor an, wenn es intravenös verabreicht wird. Es breitet sich schnell aus und löst eine deutliche Immunantwort aus. Die Gründe dafür sind noch nicht im Detail erforscht. Ein Vorteil des hybriden Virus aus dem vesikulären Stomatitis-Virus (VSV) und dem Newcastle Disease Virus (NDV) ist, dass beide Viren nur bei Tieren vorkommen. Altomonte hat Bestandteile beider Viren gentechnisch verändert, die keine toxische Wirkung bei Menschen haben. Da die Viren nicht bei Menschen vorkommen, haben diese auch keine Antikörper, die dagegen ankämpfen würden.

Das Projekt der beiden Forscherinnen mit dem Namen Fusix Biotech befindet sich noch in einem frühen Stadium. Die Preisträgerinnen wollen ihr Produkt nun in Studien überprüfen und skalieren. „Wir hoffen, dass wir innerhalb der nächsten zwei Jahre unser Etappenziel erreichen, ein Unternehmen mit einem marktfähigen Produkt zu gründen“, so Dr. Jennifer Altomonte.

Die fünf Gewinnerteams mit Prof. Horst Domdey (Geschäftsführer BioM; 4. von links) und Dr. Ulrike Wolf (Ministerialdirektorin des Bayerischen Wirtschaftsministerium; 2. von links) © BioM / Andreas Grasser

M4 Award

Mit dem 2011 von BioM, der Netzwerkorganisation der Biotechnologiebranche in München und Bayern, initiierten m4 Award fördert der Freistaat innovative Produkte, Technologien oder Dienstleistungen junger Unternehmen, welche die Weiterentwicklung der Medizin der Zukunft entscheidend vorantreiben. Der Preis wird alle zwei Jahre vergeben.

 

Über BioM

Seit 1997 ist BioM die Netzwerkorganisation der Biotechnologiebranche in München und Bayern und agiert im Auftrag des Bayerischen Wirtschaftsministeriums. Im Großraum München sind etwa 270 Biotechnologie- und Pharma-Unternehmen aktiv. Die Kernkompetenz der Region ist die Entwicklung innovativer Therapeutika und Diagnostika, insbesondere für die Personalisierte Medizin. BioM unterstützt die bayerische Biotechnologie- und Pharma-Branche mit einem ausgedehnten Netzwerk beim Aufbau neuer Geschäftskontakte. Interessenten aus dem In- und Ausland bietet das Clustermanagement einen zentralen Zugang und vielfältige Informationen über die Branche.

Beteiligte Fachbereiche und Kliniken: 

Klinik und Poliklinik für Innere Medizin II

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