Neuer Leiter der Sektion für Interventionelle Radiologie

Neuer Leiter der Sektion für Interventionelle Radiologie

Das Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München baut seine Interventionelle Radiologie aus. Prof. Philipp Paprottka übernimmt die Leitung der eigenständigen Sektion.

Setzt einen Arbeitsschwerpunkt auf die Entwicklung neuer Verfahren und Medizinprodukte: der neue Leiter der Sektion für Interventionelle Radiologie, Prof. Philipp Paprottka. Foto: Astrid Eckert.

 

Paprottka (37) startet als Sektionsleiter zum 1. Mai. Er folgt auf Prof. Hermann Berger, der in den Ruhestand verabschiedet wurde. Nach seinem Studium in Münster war Paprottka seit 2008 am Institut für Klinische Radiologie des Klinikums der Universität München (LMU) in Großhadern tätig. Seit 2013 war er dort Leiter des Bereichs für Interventionelle Radiologie.

Die Interventionelle Radiologie kombiniert Diagnostik und Therapie: Unter Zuhilfenahme der radiologischen Bildgebung (Durchleuchtung, Sonographie, Computertomographie (CT), Magnetresonanztomographie (MRT)) behandeln die Ärzte hier unter anderem Tumor- oder Gefäßerkrankungen mit minimal-invasiven Methoden. Paprottka erläutert, was ihn an diesem Fachgebiet so begeistert: „In kaum einem anderen medizinischen Bereich arbeitet man so eng mit so vielen anderen medizinischen Disziplinen zusammen, um neueste Therapiemöglichkeiten minimal-invasiv für die Patientenversorgung zu nutzen. Hinzu kommt, dass man nicht nur ein gutes technisches Verständnis für das Arbeiten mit radiologischen Hightech-Geräten, sondern auch manuelles Geschick benötigt, da eine filigrane und exakte Arbeitsweise Voraussetzung für eine erfolgreiche Intervention ist. Da unsere Patienten in der Regel während des gesamten Eingriffs bei Bewusstsein sind, ist ein ständiger persönlicher Kontakt entscheidend, um das Vorgehen zu erläutern, Ängste abzubauen und so eine schonende Therapie zu erreichen.“

Gesamtes Behandlungsspektrum der Interventionellen Radiologie

Prof. Paprottka wird mit seinem Team das gesamte Spektrum der Interventionellen Radiologie anbieten. Dazu gehören insbesondere die beiden Schwerpunkte Angiographie sowie CT-fluoroskopisch gesteuerte Interventionen:

Im Bereich der Angiographie erfolgt die Behandlung mit Hilfe von Kathetern, mit denen die Ärzte die Blutgefäße der Patienten sondieren. Möglich sind hier sowohl gefäßeröffnende Eingriffe (z. B. Rekanalisationen bei der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit), als auch gefäßerhaltende Therapien (z. B. bei Aneurysmen), gefäßverschließende Maßnahmen (z. B. bei akuten Blutungen) sowie alle Arten von intrarteriellen Tumortherapien (z. B. Radioembolisation).

Interventionelle Eingriffe mit CT-Unterstützung kommen häufig bei der Behandlung von Patienten mit Krebserkrankungen zum Einsatz. Mit Hilfe der Computertomographie können die Eingriffe im Körperinneren punktgenau gesteuert werden. Das Spektrum der CT-Intervention umfasst unter anderem die Entnahme von Gewebeproben (Biopsien), die Anlage von Drainagen, die Applikation von Wirkstoffen für Strahlen- oder Schmerztherapie sowie die Einbringung von Sonden zur minimalinvasiven Tumortherapie.

Mit dem neuen Sektionsleiter erweitert sich nicht nur das Leistungsspektrum, sondern auch der Zeitraum, in dem die Interventionelle Radiologie für Patienten des Klinikums zur Verfügung steht. Ein vergrößertes Team ermöglicht es, den Service der Sektion künftig rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr anzubieten.

Faszination in Forschung und Lehre

Profitieren sollen die Patienten auch von der wissenschaftlichen Arbeit des Teams. Paprottka: „Ich möchte weiterhin an der Entwicklung neuer Verfahren und Medizinprodukte arbeiten, beispielsweise an der Entwicklung von neuen Kathetersystemen und Roboter-gestützten Eingriffen. Wesentliche Voraussetzung dafür ist eine enge Zusammenarbeit mit Grundlagenfächern wie der Physik und den Ingenieurwissenschaften – hier bietet gerade die TUM hervorragende Voraussetzungen.“

Sein Wissen möchte Philipp Paprottka gerne an nachfolgende Generationen weitergeben: „Ich hatte das Glück, beeindruckende Lehrer zu haben, die mich für die Medizin und die Interventionelle Radiologie begeistern konnten. Diese Faszination möchte ich nun gerne ebenfalls vermitteln". So plant der Arzt unter anderem, ein spezielles Simulationsgerät anzuschaffen, an dem Studierende unterrichtet werden und junge Assistenzärzte die Behandlung erst einmal „trocken“ üben können, bevor sie im wirklichen Leben Patienten behandeln.

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