„SARS-CoV-2-Infektionen können bei Krebspatient*innen schwerer verlaufen“

„SARS-CoV-2-Infektionen können bei Krebspatient*innen schwerer verlaufen“

Sollen sich Krebspatient*innen gegen Covid-19 impfen lassen? Welche Rolle spielt dabei ihr geschwächtes Immunsystem? Und: Was ist mit Genesenen in der Nachsorge? Expert*innen des Comprehensive Cancer Center München (CCC München) beantworten beim 22. Patientenforum die wichtigsten Fragen. Die interaktive Online-Veranstaltung findet am Mittwoch, 17. März 2021, von 17:00 – 18.30 Uhr statt. Die Teilnahme ist kostenfrei, Spenden sind stets willkommen. Die Veranstaltung wird im Verbund mit dem Tumorzentrum München und in Kooperation mit der Bayerischen Krebsgesellschaft e V. sowie lebensmut e. V. durchgeführt. Interessierte melden sich bitte bis zum Dienstag, 16. März, per E-Mail an: ccc-muenchenatmed.uni-muenchen.de oder telefonisch unter 089 4400 57431. 

Privat-Dozent Dr. Christoph Spinner, Infektiologe und Pandemiebeauftragter des Universitätsklinikums rechts der Isar

Privat-Dozent Dr. Christoph Spinner, Infektiologe und Pandemiebeauftragter des Universitätsklinikums rechts der Isar

Unter den Referent*innen sind Privat-Dozent Dr. Christoph Spinner, Infektiologe und Pandemiebeauftragter des Universitätsklinikums rechts der Isar, sowie Dr. Dieter Hoffmann, stellvertretender Leiter des Instituts für Virologie am Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München. Sie beantworten vorab drei wichtige Fragen:

Sollen sich Krebspatient*innen gegen Covid-19 impfen lassen?

Dr. Dieter Hoffmann: Ja! SARS-CoV-2-Infektionen können bei Krebspatient*innen schwerer verlaufen. Deshalb ist eine Impfung wichtig.

Privat-Dozent Dr. Christoph Spinner: Covid-19-Impfungen schützen wirksam vor einem schweren Verlauf, vor der Krankenhausaufnahme und vor dem Tod. Die Impfung ist deshalb für alle Menschen sinnvoll. Patient*innen mit Krebserkrankungen haben häufig Risikofaktoren für einen schweren Verlauf, weshalb die Impfung so früh wie möglich erfolgen sollte.

Welche Rolle spielt dabei ein geschwächtes Immunsystem?

Privat-Dozent Dr. Christoph Spinner: Ein geschwächtes Immunsystem kann mit einer schlechteren Impfstoffwirksamkeit einhergehen. Die Immunisierung ist aber dennoch sinnvoll. Gerade auch deshalb, weil bei einem schwachen Immunsystem möglicherweise ein Risiko für kompliziertere Covid-19-Verläufe besteht.
Dr. Dieter Hoffmann: Ein schwaches Immunsystem kann den durch die Impfung vermittelten Schutz beeinträchtigen – bedeutet aber nicht mehr Nebenwirkungen.

Was ist mit Genesenen in der Nachsorge?

Dr. Dieter Hoffmann: Auch genesene Krebspatient*innen sollte man impfen, jedoch mit geringerer Priorität als Patient*innen mit einer aktiven Erkrankung. Denn: Nach der Ausheilung ist die Immunfunktion meist viel besser als während der aktiven Erkrankung.

Privat-Dozent Dr. Christoph Spinner: Für Menschen nach einer Krebserkrankung gibt es von der Ständigen Impfkommission keine explizite Empfehlung. Allgemein empfiehlt die STIKO zur Verbesserung des Immunschutzes eine Covid-19-Impfung sechs Monate nach einer überstandenen laborchemisch bestätigten SARS-CoV-2-Infektion.

Dr. Dieter Hoffmann, stellvertretender Leiter des Instituts für Virologie am Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München

Dr. Dieter Hoffmann, stellvertretender Leiter des Instituts für Virologie am Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München

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