Unser Tag der offenen Tür

Unser Tag der offenen Tür

50 Jahre Universitätsklinikum rechts der Isar – das war der feierliche Anlass für einen Tag der offenen Tür am 27. Mai 2017. Den rund 4.000 Besuchern hat der Blick hinter unsere Kulissen sichtlich Spaß gemacht. „Medizin zum Anfassen und Verstehen“ – unter dem Motto gewannen Interessierte völlig neue Einblicke in Stationen, Hightech-OP-Säle und Forschungszentren. Wir haben uns unter die Besucher gemischt und die schöne neue Welt der Medizin durch staunende Augen von kleinen und großen Gästen betrachtet.

 

Simon an der Konsole des Da Vinci OP-Roboters mit Oberarzt Dr. Michael Autenrieth

Simon an der Konsole des Da Vinci OP-Roboters mit Dr. Michael Autenrieth, Oberarzt in der Klinik für Urologie

Urologie: Der Da Vinci OP-Roboter

Simon (22, Biochemie-Student) und Armin (22, Raumausstatter) wollten unbedingt bei der Urologie-Führung dabei sein. Das Objekt ihres Interesses: der Da Vinci OP-Roboter, ein hochmoderner Operationsroboter mit vier Armen und einer Konsole. An dieser sitzt der Chirurg, sieht das Operationsfeld als vergrößertes 3D-Bild und bedient die Arme des Roboters via Joysticks auf den Millimeter genau.

„Operieren mit dem Da Vinci OP-Roboter erfordert enorm viel Erfahrung. Chirurgen müssen viele 100 offene Operationen durchgeführt haben und lange am Simulationstrainer üben, bevor sie damit arbeiten können. Da Vinci ist derzeit quasi das High-End-Gerät der Schlüssellochtechnik“, erklärt Dr. Michael Autenrieth, Oberarzt in der urologischen Klinik. Simon und Armin sind fasziniert – und dürfen beide selbst Hand anlegen. Daumen und Zeigefinger durch die Schlaufen der Joysticks gesteckt, Blick gerade aus in das 3D-Arbeitsterminal. Anstelle eines echten Patienten ist auf dem Operationsfeld ein Hütchenspiel aufgebaut. Mit ultrafeinen Fingerbewegungen bedienen Simon und Armin mit dem Joystick die Arme des Roboters, der die Ringe auf den Hütchen greift und neu platziert.

„Es ist wirklich ein bisschen wie an der Spielekonsole, nur viel, viel feiner und sensibler“, berichten die Jungs. Und fragen Dr. Autenrieth, ob der OP-Roboter denn nicht eigentlich den Operateur bald überflüssig mache? „Um Gottes willen, nein! Jede Operation ist anders – und das Wissen eines erfahrenen Chirurgen kann kein Computer ersetzen. Künstliche Intelligenz in der Medizin, das ist wirklich noch Zukunftsmusik.“

 

Armin an den Roboterarmen des Da Vinci OP-Roboters

Armin an den Greifarmen des Da Vinci OP-Roboters. Auf dem OP-Feld liegt ein Hütchenspiel zur Simulation

50 Jahre Uniklinikum der Technischen Universität München

Das Universitätsklinikum rechts der Isar (MRI) wurde im Jahr 1834 als Haidhausener Armen- und Krankenanstalt gegründet. In seiner wechselvollen Geschichte überstand es zwei Weltkriege, entging knapp einer Schließung und erblühte schließlich ab 1967 als Universitätsklinikum der Technischen Universität München (TUM) zu heutiger Größe mit rund 5.500 Mitarbeitern, 1.161 Betten und 39.000 Operationen im Jahr. 2017 feiert das Klinikum rechts der Isar 50 Jahre Uniklinikum.

Operieren im Trainingslabor in Virtual Reality

Zurück in die Gegenwart. Neben der Führung durch die urologische Klinik standen noch viele weitere Touren auf dem Programm, z. B. Besichtigungen der Kliniken für Chirurgie, Orthopädie oder Nuklearmedizin. Die Ärzte des Klinikums zeigten den Besuchern, wie das Operieren im Trainingslabor in Virtual Reality funktioniert, wie Laser-Operationen an den Augen vorgenommen werden und führten sie in die Funktionsweise hochmoderner Geräte der Nuklearmedizin wie dem PET-MRT ein. Das Universitätsklinikum rechts der Isar war die erste Klinik weltweit mit einem solchen Gerät zur hochpräzisen Bildgebung, z. B. bei Tumoren oder Demenzerkrankungen.

 

Von Mitmach-Workshops bis Teddy-OPs

Bei Mitmach-Workshops für die Großen, Teddy-OPs im Kinder-Pavillon für die Kleinen, an Infoständen und in zahlreichen Expertenvorträgen ging der Tag der offenen Tür wie im Flug vorüber. Spannende Infos gab es zum Beispiel über die heilende Kraft der Bewegung, über neue Behandlungsmöglichkeiten und aktuelle Forschungsergebnisse von A wie Alzheimer bis Z wie Zikavirus. Zur Entspannung lud bei schönstem Kaiserwetter ein Besuch im Biergarten der Mensa mit Live-Musik von der Unterbiberger Hofmusik und Alphornbläser ein.

 

Selbst Hand anlegen im Medical Education Center

Besonders lehrreich für die kleinen Gäste war der Besuch im interaktiven Simulationszentrum, dem Medical Education Center der Technischen Universität München (TUM). Dort konnten sie - genau wie normalerweise die Medizinstudenten der TUM - an Simulationspuppen den Ernstfall üben.

Stefan (10) aus Rohrbach an der Ilm und Bruno (11) aus München hatten hier echte Aha-Erlebnisse. Sie durften selbst Ultraschalluntersuchungen vornehmen, arthroskopisch Gummibärchen aus der Bauchhöhle einer Puppe fischen, einem Dummy auf einem OP-Tisch eine Narkosespritze verabreichen und das Vernähen von Wunden üben. „Ich habe einen Katheter gelegt. Das ging ganz leicht“, berichtet Bruno. „Nur die große Narkosespritze war ein bisschen schwer in den dünnen Schlauch auszudrücken. Aber mit ein bisschen Üben habe ich es geschafft.“

Sogar Stefans völlig heile Nase wurde von einem Medizinstudenten eingegipst. „Das ist ein komisches Gefühl, ganz warm und feucht. Und der Gips spannt ein bisschen.“ Sieht trotzdem cool aus – also schnell mit dem Handy ein Selfie gemacht, zur Erinnerung an diesen spannenden Tag – und tut gar nicht weh...

 

Spannende Einblicke beim Tag der offenen Tür

 

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