Neue Leitung für die Radioonkologie am Klinikum rechts der Isar; Prof. Stephanie E. Combs übernimmt Lehrstuhl von Prof. Molls

Neue Leitung für die Radioonkologie am Klinikum rechts der Isar; Prof. Stephanie E. Combs übernimmt Lehrstuhl von Prof. Molls

Prof. Stephanie E. Combs, 37, leitet seit 1. April die Klinik für RadioOnkologie und Strahlentherapie am Klinikum rechts der Isar der TU München. Sie folgt Prof. Michael Molls nach, der nach 22 Jahren als Leiter der Klinik in den Ruhestand ging.

Combs war zuletzt leitende Oberärztin an der Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie am Universitätsklinikum Heidelberg. Nach ihrem Medizinstudium in Heidelberg, San Antonio (Texas, USA) und Norfolk (Virginia, USA) promovierte sie im Jahr 2003 in der Neuroanatomie. 2009 schloss sie ihre Facharztausbildung für Strahlentherapie ab und habilitierte sie sich im Fach Radioonkologie und Strahlentherapie.

Frauen an der Spitze einer Universitätsklinik – zumal in einer eher technischen Disziplin wie der Radioonkologie – sind bis heute noch nicht selbstverständlich. Prof. Stephanie Combs ist neben Prof. Marion Kiechle, der Direktorin der Frauenklinik, die zweite Klinikdirektorin am Klinikum rechts der Isar. Prof. Reiner Gradinger, Ärztlicher Direktor des Klinikums, betont: „Wir freuen uns, dass wir mit Frau Prof. Combs eine exzellente Radioonkologin und Forscherin für das Klinikum gewinnen konnten. Sie hat sich in einem starken Bewerberfeld überzeugend durchgesetzt. Unsere Patienten werden von innovativen Techniken und Therapieverfahren profitieren.“

Combs‘ Ziel ist es, die Schwerpunkte der Klinik für Radioonkologie am Klinikum rechts der Isar weiter auszubauen. Dazu zählen die interdisziplinäre Betreuung von Patienten mit Krebserkrankungen in der Zusammenarbeit mit Ärztinnen und Ärzten anderer Fachrichtungen, die Hochpräzisionsstrahlentherapie und die Integration moderner Bildgebungsverfahren wie PET-CT und PET-MR in die Strahlentherapie. Die Klinik deckt das gesamte Spektrum der Radioonkologie ab, inklusive der intraoperativen Bestrahlung während eines chirurgischen Eingriffs. Moderne strahlentherapeutische Konzepte, die eine adaptive und individualisierte Behandlung möglich machen, sollen ermöglichen, dass jeder Patient an jedem Tag während seiner Bestrahlungsserie mit dem bestmöglichen Bestrahlungsplan behandelt wird. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Kombinationstherapie als Radiochemotherapie oder mit immunmodulierenden Substanzen wie z.B. Antikörpern, die als ambulante oder stationäre Therapie durchgeführt werden kann. Prof. Combs bringt zudem aus Heidelberg jahrelange Expertise in der Behandlung mit Partikelstrahlen (Schwerionen, Protonen) mit, von der auch die Patienten am Klinikum rechts der Isar profitieren werden.

Prof. Combs, die auch die ärztliche Zusatzbezeichnung Palliativmedizin erworben hat, legt großen Wert auf die Einbindung von Begleittherapien wie Ernährung, Bewegung und komplementärmedizinische Verfahren in die Therapie der Patienten mit Krebserkrankungen. Sie betont: „Es ist bekannt, dass Lebensstil und Lebensqualität einen entscheidenden Einfluss auf das onkologische Therapieergebnis haben. Daher sollte immer „der Patient als Ganzes“  im Fokus stehen.“
Wichtig ist der neuen Klinikdirektorin auch eine enge Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten. Spezialmethoden, die an einem Universitätsklinikum angeboten werden,  können so in enger Kooperation und Abstimmung mit den niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen durchgeführt werden.
Die klinischen Schwerpunkte der Medizinerin spiegeln sich auch in der Forschung wider: Combs hat sich großes wissenschaftliches Renommee in der Therapie von  Hirntumoren, Tumoren bei Kindern, Urologischen Tumoren wie Prostatakrebs, Gynäkologischen Tumoren sowie Tumoren des Magen-Darm-Trakts erworben. Sie ist in verschiedenen Fachgesellschaften auf Vorstandsebene aktiv und an der Erstellung von Behandlungsleitlinien beteiligt. Zu ihrem wissenschaftlichen Profil gehört auch die biologische individualisierte Strahlentherapie, wie z.B. die  präklinische Evaluation neuer Bestrahlungsqualitäten,  immunologischer Mechanismen der Strahlentherapie und von Kombinationstherapien sowie die Evaluation neuer technischer Konzepte für die individualisierte Strahlentherapie.
Prof. Combs freut sich besonders über die Verankerung des Klinikums in der TUM: „Die Kooperation mit den präklinischen Disziplinen, wie z.B. mit der Medizintechnik und den Lebenswissenschaften schafft viele Möglichkeiten, um Therapien weiterzuentwickeln und technische Innovationen umzusetzen. Auch die Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen wie dem Helmholtz-Zentrum ist für die schnelle Umsetzung von wissenschaftlichen Ergebnissen in die klinische Routine für Patienten von Vorteil.“

Kontakt:
Prof. Dr. med Stephanie E. Combs
Klinikum rechts der Isar
Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie
Tel: 089 4140-4501
stephanie.combsatmri.tum.de

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