Brauchen Frauen andere Medizin als Männer?

Brauchen Frauen andere Medizin als Männer?

Ringvorlesung „Wissenschaft - Geschlecht - Medizin“ am Klinikum rechts der Isar

Nehmen Frauen Schmerz anders wahr als Männer? Wie können geschlechtsspezifische Unterschiede in der medizinischen Forschung berücksichtigt werden? Mit diesen und anderen Fragen beschäftigt sich eine Vortragsreihe zum Thema „WISSENSCHAFT | GESCHLECHT | MEDIZIN“, die im Wintersemester 2013/14 am Klinikum rechts der Isar stattfindet. In insgesamt fünf Vorlesungen werden aktuelle Befunde aus dem Bereich Genderforschung in der Medizin vorgestellt und diskutiert.


Die Vorträge finden jeweils mittwochs von 17:15 bis 18:45 Uhr statt. Veranstaltungsort ist Hörsaal C des Klinikums rechts der Isar, Ismaninger Str. 22, München.

Gender ist der aus dem Englischen übernommene Begriff für die soziokulturelle und psychologische Bedeutung des Geschlechts. Gendermedizin beschäftigt sich mit Unterschieden bei Krankheits¬symptomen, dem Erleben von Schmerzen und der Wirkung von Medikamenten bei Männern und Frauen.

Obwohl bereits in verschiedenen Disziplinen der Medizin wichtige Erkenntnisse zu geschlechtsspezifischen Besonderheiten vorliegen, ist der Weg hin zur Umsetzung einer gendersensiblen Medizin nicht leicht. Forschung, Lehre, klinische Versorgung, Umgang mit Patienten, aber auch die Karriere von Medizinerinnen und Medizinern sind in Bezug auf die Kategorien ‚Gender‘ und ‚Geschlecht‘ zu überdenken. Dazu ist eine tiefgehende Sensibilisierung erforderlich – von Ärztinnen und Ärzten, Forschenden und forschungsfördernden Einrichtungen bis hin zu den Vertreterinnen und Vertretern der Gesundheitspolitik.

In der Ringvorlesung zum Thema „Wissenschaft - Geschlecht - Medizin“ werden Schnittstellen von Wissenschaft, Geschlecht und Medizin aus mehreren Perspektiven beleuchtet. Die Veranstaltungsreihe wurde von der Koordinierungsstelle für Chancengleichheit und Karriereplanung an der Fakultät für Medizin in Zusammenarbeit mit der Frauenbeauftragten der Fakultät und dem Institut für Geschichte und Ethik der Medizin konzipiert.

Die Vorlesungsreihe beginnt am Mittwoch, den 23.10.2013 mit einem Vortrag von Prof. Dr. Brigitte Lohff, ehemalige Direktorin des Instituts für Geschichte, Ethik und Philosophie der Medizin in Hannover, zum Thema „Wie aktuell ist das Projekt Gendermedizin?“

Dr. Astrid Bühren, Ärztin und Psychotherapeutin aus Garmisch, gibt am 20.11.2013 einen Überblick über geschlechterspezifische Unterschiede in der Arzt-Patienten-Beziehung.

Prof. Dr. Nicole Karafyllis, Philosophieprofessorin aus Braunschweig, befasst sich am 11.12.2013 mit dem Thema „Der Autist und der „nerd“. Zu Genese und Konstruktion von Krankheit und Maskulinität“.

Mit einer möglichen geschlechtsspezifischen Arzneimitteltherapie in der Zukunft beschäftigt sich am 29.01.2014 Dr. Antonio Sarikas vom Institut für Pharmakologie und Toxikologie der TU München.

Der letzte Vortrag am 12.02.2013 von Prof. Dr. Susanne Kinnebrock, Professorin für Kommunikationswissenschaft an der Uni Augsburg, setzt sich schließlich mit der Frage auseinander, wie Massenmedien das Gesundheitsverhalten von Männern und Frauen auf unterschiedliche Weise beeinflussen.
 

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