Ein neues Kniegelenk in Live-Übertragung

Ein neues Kniegelenk in Live-Übertragung

Patientin am Klinikum rechts der Isar erfolgreich operiert

Ärzte aus ganz Bayern konnten es live mit verfolgen: Die Orthopäden am Klinikum rechts der Isar der TU München setzen nun ein innovatives Operationsinstrumentarium zum Implantieren eines künstlichen Kniegelenks ein. Die Ärzte der Orthopädischen Klinik arbeiten dabei mit Schablonen, die vor der Operation auf der Basis einer Computertomografie individuell für den jeweiligen Patienten angefertigt werden. Für die Patienten bedeutet dies einen präziseren und schonenderen Eingriff mit kürzeren OP-Zeiten. In Zukunft könnten dadurch auch die Narkosezeiten verringert werden.

Die 71-jährige Patientin litt vor dem Eingriff wegen Arthrose lange Zeit unter starken Knieschmerzen. Sie entschied sich schließlich dafür, sich am Klinikum rechts der Isar ein künstliches Kniegelenk einsetzen zu lassen. Schließlich hatte sie hier bereits gute Erfahrungen gemacht, als ihr vor einigen Jahren zwei Hüftprothesen in der Klinik für Orthopädie implantiert wurden. Schon wenige Tage nach der Kniegelenksoperation sind die Patientin und der behandelnde Arzt Prof. Rüdiger von Eisenhart-Rothe sehr zufrieden mit dem Verlauf der Operation und des Heilungsprozesses.

Die Operation wurde im Rahmen eines interdisziplinären Symposiums für Orthopädie, Rheumatologie und Osteologie am Klinikum rechts der Isar erstmalig in Deutschland live aus dem OP für die Teilnehmer in den Hörsaal übertragen. Der kommissarische Direktor der Klinik für Orthopädie und Sportorthopädie Prof. von Eisenhart-Rothe und sein Team führten den Eingriff durch. Das verwendete, innovative OP-System wurde in den USA entwickelt, wo Prof. von Eisenhart-Rothe bereits umfassende klinische Erfahrung damit sammeln konnte.

Im Vorfeld der Operation werden auf Basis von CT-Aufnahmen patientenspezifische Schablonen gefertigt, die die Durchführung des Eingriffs erleichtern. Diese ersetzen die üblichen Schablonen „von der Stange“ und machen bisher erforderliche Knochenbohrungen an Ober- und Unterschenkel überflüssig. Durch ein speziell entwickeltes präoperatives Planungsverfahren kann der operierende Arzt die verwendeten Prothesenteile präziser ausrichten und passgenauer einsetzen. Hauptvorteil für die Patienten ist eine verkürzte Operationsdauer. Prof. von Eisenhart-Rothe: „Wir erwarten weitere positive Effekte der Methode wie weniger Blutverlust, ein geringeres Infektionsrisiko und eine bessere Wundheilung.“

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