Neue Räume für die Versorgung Neugeborener

Neue Räume für die Versorgung Neugeborener

Nach rund einem Jahr Umbauzeit konnten jetzt die Räumlichkeiten für die Versorgung Neugeborener am Klinikum rechts der Isar bezogen werden. Damit bietet die Frauenklinik des Klinikums nun mit den 2009 neu erstellten Kreißsälen und der Sanierung der Wöchnerinnenstation im vergangenen Jahr rundum ideale Voraussetzungen für die Geburt.

Die in enger Kooperation mit der Kinderklinik Schwabing betriebene Neugeborenen-Station verfügte bisher über sechs Intensiv-Betten für Frühchen sowie sechs Überwachungsbetten für kranke Neugeborene. Mit der Sanierung besteht nun die Möglichkeit, künftig ein weiteres Bett einzurichten. Die leitende Oberärztin der Station, Dr. Andrea Zimmermann freut sich über die moderne Ausstattung: „Die gesamte Neonatologie – sowohl die Intensivstation, als auch die Station für kranke Neugeborene – ist in freundlichen, hellen Räumen untergebracht und komplett neu möbliert. Neben den Bettenzimmern stehen uns unter anderem eine neue Milchküche, ein Raum für die Vorbereitung der Infusionen und ein Untersuchungsraum für gesunde Neugeborene zur Verfügung.“ Hinzu kommt eine technische Ausstattung auf dem neuesten Stand.

Um der Station trotz der vielen Technik eine menschliche Atmosphäre zu geben und den Eltern die Situation zu erleichtern, haben sich die Mitarbeiter einiges einfallen lassen: Sie haben die Fenster mit Kindermotiven dekoriert und verwenden Lagerungskissen mit Tiermotiven, die den Kindern die Umgrenzung der Gebärmutter simulieren und sie gleichzeitig vor Druckstellen schützen. Die Eltern dürfen gerne ein Kuscheltier oder eine Spieluhr mitbringen.

Jeweils zwei speziell ausgebildete Kinderkrankenschwestern und ein Kinderarzt versorgen die Kinder Tag und Nacht. Bei Bedarf werden zudem Fachärzte anderer Disziplinen der Kinderklinik Schwabing wie der Kinderchirurgie oder der Kinderneurologie oder Spezialisten aus dem Klinikum rechts der Isar wie Augenärzte, Genetiker und HNO-Ärzte hinzugezogen.

Als Frühchen gelten Kinder, die vor der Vollendung der 37. Schwangerschaftswoche geboren werden. Eine normale Schwangerschaft dauert 40 Wochen. Heute gelten Frühgeborenen ab der vollendeten 23. Schwangerschaftswoche als überlebensfähig.
Es ist wissenschaftlich belegt, dass vor der 26. Schwangerschaftswoche geborene Kinder höhere Chancen haben, ohne Spätfolgen zu überleben, wenn sie in Kliniken behandelt werden, die eine hohe Anzahl an Risikogeburten versorgen. Denn die Erfahrung von Ärzten und Pflegepersonal hat einen direkten Einfluss auf den Behandlungserfolg. Auf der Neugeborenen-Station am Klinikum rechts der Isar werden jährlich über 380 Frühgeborene behandelt, davon rund 50 Kinder mit einem Geburtsgewicht von weniger als 1500 Gramm.

Frühchen bleiben häufig sehr lange auf der Intensivstation – sehr früh geborene Kinder bis zu vier Monate. Kinder, die stabil sind und ohne Medikamente zur Atemunterstützung auskommen, können auf die angrenzende Station für kranke Neugeborene verlegt werden. Dort werden sie noch eng überwacht und bekommen weiterhin täglich spezielle physiotherapeutische Behandlung.

Mit dem “Harlekin-Nachsorgeprojekt” bietet die Station auch Unterstützung für die Zeit nach der Klinik: Eine Heilpädagogin fördert die Sicherheit der Mutter im Umgang mit ihrem Kind und vermittelt weiterführende Frühförderstellen und Kontakte. Nach der Entlassung sind Hausbesuche durch Kinderintensivschwestern möglich. Zudem werden Nachsorgetermine angeboten, an denen die Kinder von Ärzten, Heilpädagogin und Physiotherapeuten untersucht, die Eltern beraten und weitere Therapien geplant werden.

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