Großes Interesse am dritten bundesweiten Kongress "Psychische Erkrankungen am Arbeitsplatz - Was können Unternehmen tun?"

Großes Interesse am dritten bundesweiten Kongress "Psychische Erkrankungen am Arbeitsplatz - Was können Unternehmen tun?"

Wie kommt es, daß das Thema „Psychische Gesundheit am Arbeitsplatz“ plötzlich auf so viel Interesse stößt, dass sich für einen Kongress zu diesem Thema mehr als 500 Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Gewerkschaften und Wissenschaft in Berlin treffen? Ist das nur ein Medienhype, ausgelöst von einigen spektakulären Vorfällen oder haben die psychischen Belastungen und Erkrankungen tatsächlich so zugenommen, dass die Wirtschaft – auch aus ökonomischen Gründen - etwas dagegen unternehmen muss?
Auf einem bundesweiten Kongress „Psychische Erkrankungen am Arbeitsplatz - Was können Unternehmen tun?“ in Berlin wurde versucht, anhand wissenschaflticher Daten und praktischer Beispiele aus den Betrieben zumindest einige dieser Fragen zu beantworten.

Anhand konkreter Beispiele aus Firmen wie Daimler AG oder Deutsche Bahn AG zeigte sich, dass dem zunehmenden Problem psychischer Belastungen am Arbeitsplatz mit Hilfe innovativer Programme wirksam begegnet werden kann.
Besonders viel Aufmerksamkeit fand ein inzwischen in zahlreichen deutschen Unternehmen implementiertes Schulungsprogramm der Technischen Universität München, durch das Führungskräfte in die Lage versetzt werden, psychische Belastungen bei ihren Mitarbeitern frühzeitig zu erkennen und besser damit umzugehen. Wie Dr. Werner Kissling vom Centrum für Disease Management am Klinikum rechts der Isar der TU München ausführte, „kann dadurch in vielen Fällen verhindert werden, dass Mitarbeiter wegen psychischer Störungen lange arbeitsunfähig werden und auch die Wiedereingliederung der Mitarbeiter nach einer längeren psychiatrischen Erkrankung kann dadurch entscheidend erleichtert werden“.

In seinem Grußwort erklärte Gerd Hoofe, Staatssekretär im Bundesministerium für Arbeit und Soziales: „Eine innovative und mitarbeiterorientierte Unternehmenskultur kann nicht per Gesetz verordnet werden. Prävention ist und bleibt der beste Gesundheitsschutz und wirkt am effektivsten, wenn sie systematisch wahrgenommen wird. Deshalb unterstützt das BMAS im Rahmen der Initiative Neue Qualität der Arbeit die Entwicklung und Verbreitung von Erkenntnissen, Instrumenten und Gestaltungslösungen für gesundheitsgerechte Arbeitsbedingungen und liegt damit voll auf der Linie der Europäischen Kommission.“

Alexander Gunkel, Mitglied der Hauptgeschäftsführung der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) begrüßte es, dass zahlreiche Unternehmen durch ihre Teilnahme an diesem Kongress zeigen, wie sehr ihnen die psychische Gesundheit ihrer Mitarbeiter am Herzen liegt und wies darauf hin, dass es eine zunehmende Zahl von Unternehmen gibt, die sich aktiv durch innerbetriebliche Maßnahmen und durch die Nutzung externer Expertise um eine Lösung des Problems bemühen.

Besonders anschaulich schilderte eine erfolgreiche Managerin eines deutschen Elektronikunternehmens wie sie selbst an einer Angststörung erkrankte und welche Auswirkungen diese Erkrankung auf ihr berufliches Umfeld hatte. Ihr Bericht darüber, wie sie diese Erkrankung mit psychotherapeutischer Hilfe innerhalb weniger Monate vollständig überwinden konnte, beeindruckte die 500 Zuhörer ebenso wie ihr offener Umgang mit der Erkrankung auch innerhalb ihres eigenen Betriebs.

Der Veranstalter des Kongresses Dr. Kissling vom Klinikum rechts der Isar wertete es als positves Zeichen, dass wegen des großen Interesses an diesem Thema innerhalb eines einzigen Jahres vom Centrum für Disease Management drei Kongresse zu diesem Thema veranstaltet werden konnten, die mit insgesamt mehr als 1300 Teilnehmern jedes Mal überbucht waren. Dies mache Hoffnung, dass deutsche Unternehmen das Problem erkannt hätten und zeige, dass sie dabei seien, wirksame Lösungen in den Unternehmen praktisch umzusetzen.


Kontakt und weitere Informationen zum Kongress und zum Thema „Psychische Gesundheit am Arbeitsplatz“:

Dr. Rosmarie Mendel
Centrum für Disease Management,
Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München
Tel.: 089 / 4140-6683 oder 0170/ 9159191
E-Mail: r.mendelatlrz.tum.de
Homepage: www.cfdm.de/works

 

 


Pressekontakt:
Tanja Schmidhofer
Klinikum rechts der Isar
Ismaninger Str. 22 · D-81675 München
Fon 089 . 4140 20 46
Fax 089 . 4140 49 29
tanja.schmidhoferatmri.tum.de

Back to top