Erkältungszeit – Risikozeit für Sportler?

Erkältungszeit – Risikozeit für Sportler?

Symposium beschäftigt sich mit Ursachen des plötzlichen Herztods bei Sportlern und Vorsorgemöglichkeiten

Ob Profi-Fußballer oder Hobby-Marathonläufer, immer wieder werden Sportler Opfer eines plötzlichen Herztods. Jährlich sterben in Deutschland einige hundert Menschen beim Sport daran, insgesamt sind es mehr als 100.000 Todesfälle pro Jahr. Besonders die Erkältungszeit im Herbst und Winter birgt ein erhöhtes Risiko, wenn Menschen wieder anfangen, Sport zu treiben, bevor ein Infekt ganz ausgeheilt ist. Ein Symposium des Zentrums für Prävention und Sportmedizin am Klinikum rechts der Isar beschäftigt sich mit den Ursachen und erörtert Möglichkeiten, wie der plötzliche Herztod im Sport verhindert werden kann.

Der plötzliche Herztod beim Sport trifft vor allem jüngere sportliche Männer. 0,05 bis 2 Todesfälle pro 100.000 Personen beschäftigen inzwischen Sportler und Ärzte, da das Ereignis scheinbar gesunde junge Menschen auf dem Höhepunkt ihrer Leistungskraft ereilt. Die häufigsten Ursachen bei Athleten unter 35 Jahren sind angeborene Erkrankungen des Herzmuskels, Herzmuskelentzündungen oder eine angeborene Neigung zu Herzrhythmusstörungen, bei Sporttreibenden über 35 Jahren ist es die
Herzkranzgefäßerkrankung.

Experten des Klinikums rechts der Isar der TU München, des Deutschen Herzzentrums, des Klinikums Großhadern der Universität München und des Städtischen Klinikums Bogenhausen diskutieren über die genetischen Aspekte, den Einfluss von Stress und die Frage, ob ein Marathonlauf ein besonderes Risiko darstellt.

Denn der plötzliche Herztod ist kein schicksalhaftes Ereignis, sondern kann in den meisten Fällen verhindert werden. Die Forscher empfehlen deshalb eine jährliche Vorsorgeuntersuchung für Leistungssportler und ambitionierte Freizeitsportler. Ärzte des Klinikums rechts der Isar führen diese Vorsorgeuntersuchungen seit Jahren bei den Wintersportlern der deutschen Nationalmannschaft der Biathleten, Skilangläufer und Skialpinläufer durch. In Italien wird seit über 25 Jahren ein solches Vorsorgeprogramm durchgeführt, das zu einer Verringerung der Todesfälle bei jungen Wettkampfsportlern um 90 Prozent geführt hat.

Sportler sollten Beschwerden wie Brustschmerzen, Schwindel, Herzrasen, unregelmäßigen Herzschlag oder auch das Gefühl, seinen eigenen Herzschlag sehr deutlich zu spüren, unbedingt abklären lassen. Besonders nach Erkältungskrankheiten und Grippe benötigt der Körper eine ausreichende Zeit um sich zu erholen. Professor Martin Halle vom Zentrum für Sportmedizin des Klinikums rechts der Isar empfiehlt Sportlern, erst mit leichter körperlicher Belastung wieder einzusteigen, wenn sie drei bis fünf Tage fieberfrei sind, und anderthalb Wochen nach einem Infekt die Aktivitäten langsam zu steigern.

Ein weiteres Thema des Symposiums ist der plötzliche Herztod bei Menschen, die im Gegensatz zu Sportlern inaktiv sind. Sie erleiden gehäuft während einer Fernsehübertragung der Fußballbundesliga aber auch während eines Stadionbesuchs Rhythmusstörungen. Bei den Betroffenen ist häufig schon eine Herzerkrankung bekannt. Hier können präventive Maßnahmen im Sinne von regelmäßiger körperlicher Betätigung sowie auch seitens der Fußballvereine, Rettungsdienste, aber auch der Zuschauer Leben retten.

Das Symposium richtet sich an alle niedergelassenen Hausärzte, Internisten, Kardiologen und Sportmediziner, die Freizeitsportler oder Leistungssportler betreuen. Es soll ein breites praxisnahes Spektrum dargestellt und an Fällen diskutiert werden. Die Veranstaltung findet am Samstag, den 14. November 2009, von 9.00 bis 13.00 Uhr im Hörsaal Pavillon des Klinikums rechts der Isar, Ismaninger Straße 22, statt.

 

 

 

 


Pressekontakt:
Eva Schuster
Klinikum rechts der Isar
Ismaninger Str. 22 . D-81675 München
Fon 089 . 4140 20 42
Fax 089 . 4140 49 29
Eva.Schusteratmri.tum.de

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