Start der großen deutschen Studie zum Prostatakrebs-Screening

Start der großen deutschen Studie zum Prostatakrebs-Screening

Erste Probanden am Klinikum rechts der Isar untersucht

Das Klinikum rechts der Isar der TU München nimmt als eines von deutschlandweit vier Zentren an der aktuell weltweit größten Studie zum Prostatakrebs-Screening teil. Nun fiel der Startschuss für die auf fünf Jahre angelegte Studie „PROBASE“: In den vergangenen beiden Wochen wurden die ersten Männer im Studienzentrum der Klinik für Urologie untersucht.

Ziel der PROBASE-Studie ist eine Optimierung des Prostatakrebs-Screenings mithilfe eines so genannten Basis-PSA-Werts. „Wir untersuchen, ob es sinnvoll ist, das Vorgehen bei der Prostatakrebs-Vorsorge von der Höhe eines einmalig bestimmten PSA-Werts abhängig zu machen“, erläutert Prof. Jürgen Gschwend, Direktor der Klinik für Urologie am Klinikum rechts der Isar.
Um diese Hypothese zu überprüfen, schließen vier Studienzentren (neben dem Klinikum rechts der Isar das Universitätsklinikum Düsseldorf, das Universitätsklinikum Heidelberg und die Medizinische Hochschule Hannover) über einen Zeitraum von fünf Jahren bundesweit insgesamt 50.000 Männer ein. Eingeladen werden dabei ausschließlich 45-Jährige. Die Teilnehmer werden über die Einwohnermeldeämter nach dem Zufallsprinzip aus allen 45-Jährigen der jeweiligen Region ausgewählt und von den Studienzentren eingeladen. Eine selbstständige Teilnahme ist nicht möglich, da dies die Studienergebnisse verfälschen könnte.

In München wurden in den vergangenen Wochen die ersten Probanden angeschrieben, einige davon wurden bereits untersucht. Allen Teilnehmern wird Blut abgenommen, zudem werden ihnen Fragen zu ihrem Gesundheitszustand gestellt. „Wir werden auch in den kommenden Monaten regelmäßig 45-jährige Männer zur Teilnahme einladen. Dabei hoffen wir, dass sich viele der von uns angeschriebenen Männer zur Teilnahme an der Studie bereit erklären. Denn hiervon profitieren nicht nur die Studienteilnehmer selbst, sondern viele Männer weltweit“, hob die lokale Studienleiterin PD Dr. Kathleen Herkommer hervor.

Die PROBASE-Studie (Risk-adapted prostate cancer early detection study based on a “baseline” PSA value in young men – a prospective multicenter randomized trial) ist aktuell die weltweit größte Studie ihrer Art. Sie soll dazu beitragen, unnötige Untersuchungen und Behandlungen zu vermeiden, die bei dem bisher üblichen, generellen PSA-Screening durchgeführt werden müssen. Dadurch könnten einerseits die Ängste und Belastungen für Männer verringert und andererseits die Kosten für das Gesundheitssystem reduziert werden. Darüber hinaus erlaubt die PROBASE-Studie den Aufbau einer großen deutschen Biobank, mit der sich künftig zahlreiche weitere Fragen zum Prostatakarzinom erforschen lassen. Das Gesamtprojekt steht unter der Schirmherrschaft von Wolfgang Bosbach, MdB, und wird von der Deutschen Krebshilfe (DKH) gefördert.

Für Fragen zur PROBASE-Studie hat die Klinik für Urologie eine Telefonsprechstunde eingerichtet: Von Montag bis Donnerstag steht unter Tel. 089/4140 9822 jeweils von 16:00 bis 19:00 Uhr ein Experte zur Verfügung. Weitere Informationen finden sich unter: www.probase.de

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