Stimmung gut? Patientenbefragung in der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie

Stimmung gut? Patientenbefragung in der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie

Die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Klinikums rechts der Isar der TUM hat gemeinsam mit dem Start-up-Unternehmen Demoskopia (www.demoskopia.net) ein Befragungssystem für Patienten entwickelt, mit dem sich Daten im Stationsalltag einfach, sicher und fortlaufend erheben lassen.

Das aus der TUM entstandene Unternehmen Demoskopia hat sich auf Befragungssysteme für medizinische Anwendungen spezialisiert. Zusammen mit der Klinik für Psychiatrie hat das Unternehmen ein System entwickelt, das an die Bedürfnisse des klinischen Alltags angepasst ist. Ziel war eine möglichst einfache Lösung für Patienten, Ärzte und Pflegepersonal. Das auf einem Tablet-PC basierende System wird in einem Modellprojekt zur Abfrage der Stimmung auf den Stationen 7/1, 7/2 und 7/3 eingesetzt und ermöglicht es der Klinik, einfach und schnell eine große Anzahl an Rückmeldungen zu erhalten und auszuwerten.

Wie funktioniert das System?

Das fest installierte Befragungsterminal lässt sich über einen Touchscreen bedienen. Alle Patienten der Stationen wurden über die neue Methode informiert und ermutigt, dreimal täglich Auskunft über ihre Stimmung und die Gesamtatmosphäre auf Station zu geben. Dafür brauchen sie nur zweimal auf ein positives, neutrales oder negatives Gesichtssymbol zu tippen. Eine Anforderung an das System war, dass es so intuitiv und niederschwellig gestaltet sein sollte, dass auch ältere Patienten mühelos damit umgehen können. ''Unser Entwicklungsteam arbeitet stets daran, die bestmöglichen und einfachsten Lösungen für alle Beteiligten zu schaffen'', erklärt Marc Bickel, Mitgründer, Geschäftsführer und verantwortlich für Entwicklung bei Demoskopia.

Die Reaktion der Patienten war positiv: Zum größten Teil waren sie neugierig auf das System. Prof. Förstl erklärt den Nutzen für seine Klinik „Auf einer psychiatrischen Station ist das Stimmungsbild von vielen Faktoren abhängig. Die Patientenzusammensetzung ist wichtig, aber auch das Wetter und viele andere Einflüsse spielen mit. Gleichzeitig hat die Atmosphäre einen wesentlichen Einfluss auf den Gesundheitszustand unserer Patienten. Mit dem neuen System können wir auf einen Blick erfassen, ob sich eine schlechte Stimmung zusammenbraut. Die Stationsärzte können so negativen Entwicklungen rechtzeitig entgegensteuern.“ Das System enthält Plausibilitätskontrollen, damit die Ergebnisse nicht verfälscht werden können. „In Zukunft werden wir wissenschaftlich auswerten, inwieweit sich aus den Daten Rückschlüsse für den Stationsbetrieb ziehen lassen.“ Nach der Pilotphase ist auch eine Erweiterung des Systems möglich.

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