Hochdotierte EU-Förderung für Spitzenforschung am Klinikum rechts der Isar

Hochdotierte EU-Förderung für Spitzenforschung am Klinikum rechts der Isar

Herzlichen Glückwunsch an Dr. Jennifer Altomonte (Foto) und ihre Kolleginnen und Kollegen! Der Europäische Forschungsrat (ERC) hat entschieden: zehn hochdotierte Förderungen gehen dieses Jahr an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Technischen Universität München (TUM) - darunter alleine drei an das Klinikum rechts der Isar der TUM. Zusätzlich zu sieben "ERC Starting Grants" werden drei TUM-Projekte mit "Proof-of-Concept Grants" gefördert. Die Medizin-Grants im Überblick:

Immuntherapie gegen Leberkarzinome

PD Dr. Jennifer Altomonte

Immuntherapien sind ein vielversprechender Ansatz für die Behandlung von Krebs. Bislang waren sie jedoch vor allem bei Blutkrebs erfolgreich. Privatdozentin Dr. Jennifer Altomonte möchte in ihrem Projekt ONCO-VAX wirkungsvolle Immuntherapien gegen Leberzellkarzinome entwickeln. Diese sind besonders widerstandsfähig gegen Angriffe durch das Immunsystem. Virenbasierte Immuntherapien nutzen Viren, die so verändert wurden, dass sie keine Krankheiten verursachen, aber im Körper molekulare Prozesse auslösen. Jennifer Altomonte und ihr Team haben ein sogenanntes chimärisches Virus entwickelt, das die Vorteile zweier Virentypen vereint. Es infiziert ausschließlich Tumorzellen und löst ihren Tod durch eine wirksame Zell-Zell Fusionsreaktion aus. Altomonte will dieses Virus als Grundlage für einen neuartigen Impfstoff gegen Leberkrebs einsetzen, der das körpereigene Immunsystem nutzen soll, um einen breiten und wirksames Therapeutikum zu entwickeln.

PD Dr. Jennifer Altomonte leitet eine Forschungsgruppe an der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin II des Klinikums rechts der Isar der TUM.

 

Protein als neuer Therapieansatz bei Multipler Sklerose

PD Dr. Veit Rothhammer

Bei Multipler Sklerose (MS) attackiert das Immunsystem Gehirn und Rückenmark. Die Schäden sind häufig unumkehrbar, wobei bestimmte Zellen im Nervensystem, die Astrozyten, grundsätzlich in der Lage sind, eine Regeneration herbeizuführen. Aus bislang unbekannten Gründen tun sie das jedoch insbesondere in Spätphasen der MS nur sehr eingeschränkt. In seinem Projekt „HB-EGF in CNS inflammation“ will Privatdozent Dr. Rothhammer die Ursachen dafür untersuchen. Sein Ansatzpunkt ist das Protein HB-EGF, das von Astrozyten produziert wird und offenbar Einfluss auf deren regenerative Funktion hat. Veit Rothhammer will klären, wie die Sekretion von HB-EGF im Verlauf der MS gesteuert wird und herausfinden, ob das Protein als neuer Therapieansatz geeignet ist. In einem weiteren Schritt wird er anhand von Gewebeproben von MS-Patientinnen und Patienten den Nutzen von HB-EGF als Biomarker für MS testen, durch den Prognosen über den Krankheitsverlauf möglich werden könnten.

PD Dr. Veit Rothhammer leitet die Arbeitsgruppe Experimentelle Gliabiologie am Neuro-Kopf-Zentrum des Klinikums rechts der Isar der TUM.

 

MRT-Verfahren zur Adipositas-Prävention

Proof-of-Concept Grant: Prof. Dr. Dimitrios Karampinos

Berechnungen zufolge wird 2030 die Hälfte der Menschheit übergewichtig sein. Da Adipositas schwere Folgen wie Diabetes und Herz-Kreislauferkrankungen haben kann, wird weltweit daran geforscht, Fettleibigkeit zu bekämpfen und Betroffene zu einem gesünderen Lebensstil zu bewegen. Prof. Dimitrios Karampinos hat, gefördert durch den ERC, ein MRT-Verfahren entwickelt, mit dem sich die Mikrostruktur von Fettgewebe non-invasiv untersuchen lässt. In seinem Proof-of-Concept-Projekt FatVirtualBiopsy will er diese Technologie für eine breitere klinische Verwendung durch Ärztinnen und Ärzte und Spezialisten weiterentwickeln. Mit Karampinos' Technologie lässt sich die Größe der fettspeichernden Vakuolen in Zellen direkt, schmerzfrei und in Echtzeit visualisieren. Dies könnte Teil zukünftiger Adipositas-Präventionsprogramme werden und helfen, den Erfolg von Therapien und Interventionen zu bewerten.

Dimitrios Karampinos ist Professor für Experimentelle Magnetresonanztomographie. Das Proof-of-Concept-Projekt baut auf seinem ERC Starting Grant Projekt ProFatMRI auf.

 

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