Klinikum rechts der Isar testet Medikamente gegen Covid-19-Infektion

Klinikum rechts der Isar testet Medikamente gegen Covid-19-Infektion

Patient*innen am Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, die am neuartigen Coronavirus (Covid-19) erkrankt sind, können nun im Rahmen klinischer Studien mit neuen Arzneimitteln behandelt werden, die sich in der klinischen Entwicklung befinden.
Am Universitätsklinikum der TUM werden derzeit (Stand: 26.03.20) über 50 Patient*innen mit Covid-19 behandelt.

Behandlung mit Remdesivir und anderen Anti-Infektiva

Die wissenschaftlich tätigen Ärzt*innen des Klinikums behandeln innerhalb mehrerer klinischer Studien Covid-19-Patient*innen mit Arzneimitteln, die sich in der klinischen Prüfung befinden. Hierzu gehören unter anderem der Polymerase-Hemmer Remdesivir (NCT04292899, NCT04292730), weitere Anti-Infektiva sowie anti-inflammatorische Wirkstoffe.

Remdesivir ist ein direkt antiviral wirksames Medikament, das die Vermehrung des Virus hemmt. Es wurde ursprünglich für die Behandlung von Patienten mit Ebola-Infektion entwickelt, ist bisher jedoch nicht für den klinischen Einsatz zugelassen. In Labortests erwies sich der Wirkstoff als wirksam gegen die neuen SARS-Coronaviren-2.

In der internationalen, randomisiert-kontrollierten Phase-III-Studie sollen die Wirksamkeit und Sicherheit des Wirkstoffs an moderat und schwer erkrankten Patient*innen untersucht werden. Weitere Arzneimittel in anderen Studien sind in klinischer Erprobung. Darüber hinaus werden Daten und Proben aller am Klinikum rechts der Isar behandelten Covid-19-Patienten in großen klinischen Registern und zentralen Biobanken erfasst, um ein besseres Verständnis für die Erkrankung zu erhalten und so zur Entwicklung neuer Therapien beizutragen.

Besondere Verantwortung als Uniklinik

Prof. Bernhard Hemmer, Dekan der Fakultät für Medizin der TUM und Mitglied des Klinikumsvorstands, erklärt: „Neben unserem großen Engagement in der Behandlung von Covid-19 Patienten sind wir uns als Universitätsklinikum unserer besonderen Verantwortung in der Forschung zu neuen Therapiemöglichkeiten und in der Untersuchung von neuen Behandlungsstrategien bei Covid-19 bewusst. Wir bringen unsere Erfahrungen aus der Behandlung einer hohen Anzahl an Patient*innen in klinische Studien ein und arbeiten mit Partnern aus der ganzen Welt daran, die Behandlungsmöglichkeiten zu verbessern.“

Mit Rücksicht auf die Patient*innen und ihre Angehörigen wird das Klinikum rechts der Isar sich nicht zu einzelnen Patient*innen äußern.

PD Dr. Christoph Spinner, Infektiologe des Klinikums, ist für die klinischen Studien zu möglichen Medikamenten  gegen Covid-19 verantwortlich.
Foto: Sylvia Willax

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