Klinikum rechts der Isar informiert über Untersuchung zu Lebertransplantationen

Klinikum rechts der Isar informiert über Untersuchung zu Lebertransplantationen

In Reaktion auf die Vorfälle in Göttingen und Regensburg hat der Vorstand des Klinikums rechts der Isar am 6. August eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe beauftragt, in einem internen Audit alle Lebertransplantationen der letzten Jahre am Klinikum rechts der Isar im Detail zu überprüfen. Die Arbeitsgruppe untersuchte alle 163 Lebertransplantationen, die zwischen Januar 2007 und Juli 2012 am Klinikum durchgeführt wurden.

Das interne Audit ergab einzelne Auffälligkeiten. Um diese Auffälligkeiten transparent und lückenlos aufzuklären, wurde der Bericht des Audits in Absprache mit dem bayerischen Wissenschaftsministerium am 24. August an die Bundesärztekammer sowie an die Staatsanwaltschaft München zur Prüfung weitergeleitet. Die Prüfungskommission der Bundesärztekammer hat dem Klinikum am 27. September Fragen zu neun Transplantationsfällen zugesandt. Im Rahmen der Recherchen erhielten die Verantwortlichen des Klinikums Hinweise, dass möglicherweise in einem der genannten neun Fälle eine bewusste Manipulation der Laborwerte stattfand. Diese Hinweise hat der Vorstand am 1. Oktober, unmittelbar nachdem er davon Kenntnis erlangt hat, in Abstimmung mit dem Wissenschaftsministerium an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet.

Dazu Prof. Reiner Gradinger, Ärztlicher Direktor des Klinikums: „Wir müssen davon ausgehen, dass in einem Fall manipulierte Laborwerte zu einer Transplantation geführt haben könnten. Daher haben wir sofort die Staatsanwaltschaft eingeschaltet und werden nun alles daran setzen, dass dieser äußerst bedauerliche Vorgang aufgeklärt wird. Da es sich um ein laufendes Verfahren handelt, können wir zu den beteiligten Personen und den näheren Umständen keine Angaben machen.

Dass Fehler passiert sind, bedauern wir sehr. Wir müssen prüfen, wie wir für die Zukunft ausschließen können, dass Fehler und Täuschungsversuche vorkommen.

Wir haben die Vorfälle schon im August zum Anlass genommen, die Prozesse für die Dokumentation und Qualitätskontrolle im Transplantationszentrum grundlegend zu überarbeiten, um für die Zukunft Unregelmäßigkeiten auszuschließen.

Selbstverständlich unterstützen wir darüber hinaus die weitere Arbeit der Prüfungskommission und natürlich auch der Staatsanwaltschaft ohne jede Einschränkung. Dass alle Vorfälle vollständig aufgeklärt werden, ist mir auch persönlich sehr wichtig.“
 

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