Studie zu Übergewicht und Diabetes: Teilnehmerinnen gesucht

Studie zu Übergewicht und Diabetes: Teilnehmerinnen gesucht

Das Else-Kröner-Fresenius-Zentrum am Lehrstuhl für Ernährungsmedizin der TUM (Direktor: Prof. H. Hauner) führt eine Studie durch, die klären soll, ob bei stark übergewichtige Menschen Veränderungen im Darm vorliegen und wie sich eine kalorienarme Ernährung auf die Darmflora und die Darmfunktion auswirkt. Dafür suchen die Wissenschaftler Frauen zwischen 18 und 65 Jahren mit einem Body-Mass-Index (BMI) von 30 bis 42.

Übergewicht und Adipositas (Fettleibigkeit) zählen zu den modernen Volkskrankheiten. Immer häufiger sind vor allem jüngere Personen betroffen. Als entscheidende Ursache für die steigenden Zahlen übergewichtiger und fettleibiger Personen gilt unsere moderne Lebensweise. Sie ist durch zu hohe Energiezufuhr bei gleichzeitig ungünstig zusammengesetzter Ernährung und wenig Bewegung gekennzeichnet.

Mit zunehmendem Körpergewicht und Körperfettanteil steigt auch das Risiko für adipositas-bedingte Stoffwechselstörungen wie Insulinresistenz, gestörte Glukosetoleranz und schließlich Typ-2-Diabetes. Genetische Faktoren beeinflussen wahrscheinlich darüber hinaus die individuelle Anfälligkeit und die Schwere dieser Störungen. Zusätzlich weisen neue Forschungsergebnisse darauf hin, dass bei Personen mit Übergewicht und Adipositas die Darmflora im Dickdarm und die Darmbarrierefunktion verändert sind. Die Darmwand ist gewissermaßen „undicht“. Dadurch steigt das Risiko, dass vermehrt auch schädliche Stoffe in den Körper eindringen. Diese Veränderungen stehen im Verdacht, Entzündungsprozesse im Körper zu fördern und darüber die Entwicklung von Insulinresistenz, gestörter Glukosetoleranz und Typ-2-Diabetes zu begünstigen.

In der Studie soll zunächst geklärt werden, ob und wie die Darmflora und die Darmbarriere bei übergewichtigen Personen verändert sind und welchen Einfluss die Ernährung – speziell eine eingeschränkte Kalorienzufuhr – hat. Darüber hinaus untersuchen die Wissenschaftler, ob und wie sich Veränderungen im Darm auf den Stoffwechsel auswirken. Ziel ist, aufzuklären, welche Rolle Darmflora und Darmbarriere bei der Entstehung adipositas-bedingter Stoffwechselstörungen spielen. Die so gewonnenen Erkenntnisse können genutzt werden, um gezielt neue ernährungstherapeutische Maßnahmen zur Vorbeugung und Behandlung adipositas-bedingter Stoffwechselerkrankungen zu entwickeln.

Frauen im Alter zwischen 18 und 65 Jahren mit einem BMI von 30 bis 42 können an der Studie teilnehmen. Die Studie läuft über acht Wochen, vier Wochen davon sollen die Teilnehmerinnen ihre Ernährung auf eine kalorienreduzierte Kost mit ca. 800 Kalorien pro Tag (Formula-Diät) umstellen. Studienteilnehmerinnen erhalten eine umfassende ärztliche Betreuung sowie Ernährungsberatung mit ausführlicher Diagnostik und insgesamt sechs Untersuchungen. Zwei Termine finden am Klinikum rechts der Isar statt. Die anderen Untersuchungen können wahlweise am Lehrstuhl für Ernährungsmedizin am Georg-Brauchle-Ring in München oder in Freising-Weihenstephan durchgeführt werden. Die Teilnehmerinnen erhalten eine Aufwandsentschädigung.

Weitere Informationen:
Erna Stephanie Jobst
Studienzentrum
Else-Kröner-Fresenius-Zentrum für Ernährungsmedizin
Lehrstuhl für Ernährungsmedizin
Technische Universität München
Tel: 08161 71-2398, -2384
Fax: 08161 71-2399
Studienhandy: 0177 7009656
Email: erna.jobstattum.de
 

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